Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
06.4.2022
Critters
Extinguishment (2020), der neue Film von Yuki Higashino, geht der Frage nach, was aus einer xenophoben Gesellschaft mit einer rasant alternden Bevölkerung wird. Am Beispiel Japans, des Landes mit der am schnellsten alternden Bevölkerung der Welt, zeigt der Film eine im Zuge der Entvölkerung Japans explodierende Natur und entwirft das Bild einer Zukunft, in der die Menschheit, überaltert und von einer unermesslichen ökologischen Katastrophe heimgesucht, beinahe vollständig ausgerottet ist. Die Inseln werden dann bevölkert sein von einer überbordenden Tierwelt und von autonomen, irgendwann einmal für die Altenpflege geschaffenen Robotern. Das Programm an diesem Abend umfasst zudem weitere Filme, die der Frage nachgehen, wie der Kontakt zwischen der Technologie, beziehungsweise den menschlichen Aktivitäten im Gesamten, und der Natur hergestellt werden könnte.
Programm
Jean Painlevé, Sea urchins, 1958, 11 min
Ariane Michel, Sur la terre, 2005, 13 min
Laura Huertas Millán, The Labyrinth, 2018, 21 min
Yuki Higashino, Extinguishment, 2020, 19 min
Vorgestellt von Yuki Higashino, anschließend Gespräch mit Sulgi Lie (in Englisch) und Live-Set von Alexander Martinz
Yuki Higashino ist Künstler und lebt in Wien. 2010 absolvierte er sein Studium an der Städelschule in Frankfurt/Main. Ausstellungen (Auswahl): Public Images, Carriage Trade, New York (2020); Can You Feel It?, Last Tango, Zürich (2019); something about pictures, Rampe, Berlin (2019); The Dying Style, Contemporary Art Factory, Kyoto (2018). Seine Texte erscheinen in Magazinen wie Artforum, Texte zur Kunst und The Avery Review.
Sulgi Lie ist Filmwissenschaftler und Stipendiat der Alexander v. Humboldt-Stiftung an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Er ist Autor von Die Außenseite des Films. Zur politischen Filmästhetik (Diaphanes, 2012), demnächst erscheint Gehend kommen. Adornos Slapstick: Charlie Chaplin & The Marx Brothers (Vorwerk 8, 2022).
Alexander Martinz studierte Elektroakustische Komposition und Transmediale Kunst. Er lehrt an der Universität für angewandte Kunst und lebt und arbeitet als Komponist und Medienkünstler in Wien. Sein Interesse gilt den verschiedenen Logiken und Traditionen audiovisueller Medien, komplexe Transformationen von popkulturellem Material können als Grundlage seiner Arbeit betrachtet werden. Alexander Martinz steuerte den Soundtrack zu Yuki Higashinos Extinguishment (2020) bei.