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Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




02.3.2022

exercises in becoming uncertain

exercises in becoming uncertain

 

In ihrer Arbeit beschäftigt sich Marianna Christofides mit der Gegenüberstellung von geologischen und soziohistorischen Narrativen. Dabei interessiert sie sich für den Gebrauch bzw. Missbrauch des Naturbegriffs als Rechtfertigung eines Determinismus, der nichts anderes versucht, als den kontingenten Charakter von Dingen und kultureller Gegebenheiten zu verschleiern. An diesem Abend werden zwei Arbeiten präsentiert, die Christofides’ vielfältige künstlerische Beschäftigung mit Film, Text und Recherche sichtbar machen. Zudem wird gemeinsam mit der Theoretikerin Brenda Hollweg und dem Kurator Andrei Siclodi das Buch Days In Between vorgestellt. In ihrer Filmlesung exercises in becoming uncertain reflektiert Christofides über vielfältige Anfänge, die sie im Versuch, den Spuren von Brüchen nachzugehen, die wenig mehr als zerschundene Lebenswelten hinterlassen, durchlief. Angezogen von jenen, die im Nachgang von Katastrophen wie Fukushima oder Minamata, wo natürliche und durch den Menschen verursachte Kräfte ineinander verstrickt sind, kämpfen, führt uns Christofides’ Kamera und narrative Performance nach Japan. Dort spürt sie eine Vielzahl von verkörperten Ökologien des Wissens auf. In ihrem Essayfilm Days In Between geht es der Künstlerin um Grenzregionen und verschiedene Topografien der Gewalt und Verletzung. In einer nuancierten Choreografie audiovisueller Neukalibrierungen beschäftigt sich die Arbeit mit den postindustriellen Landschaften und stereotypen Zuschreibungen des „Balkans“. Die disjunktive Haltung des Essayfilms und seine Lücken aufweisende Form des Denkens gibt dem Vernachlässigten oder Ungedachten im Denken eine Stimme, bringt das Formlose in der Form zum Vorschein – und zeigt so den Betrachter*innen auf ästethisch-affektive und insofern auch politische Weise neue Möglichkeiten und Hoffnung in unsicheren Zeiten auf.

 

 

Programm

 

Marianna Christofides,
exercises in becoming uncertain, 2022, Filmlesung (live), 35 min
Days In Between, 2015, 40 min

 

Vorgestellt von Marianna Christofides zusammen mit Andrei Siclodi, gefolgt von einem Gespräch mit Brenda Hollweg (in Englisch)

 

Marianna Christofides (CYP/DE) ist Künstlerin und arbeitet hauptsächlich mit Bewegtbildern und Sprache. In ihrer künstlerischen Forschung werden die Spuren schleichender Gewalt in Langzeitbeobachtungen und über eine Auseinandersetzung mit der Materialität der untersuchten Räume verhandelt. Die vorgestellten Projekte wurden u.a. gefördert durch das Berliner Förderprogramm Künstlerische Forschung/gkfd und mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

 

Brenda Hollweg (University of Leeds, UK) ist Film-, Kunst- und Kulturtheoretikerin. Sie hat sich mit dem Essay als literarischer und erweiterter Kulturtechnik auseinandergesetzt und war an kollaborativen Forschungsprojekten zu Fragen von Gender und den affektiven Elementen demokratischer Teilhabe beteiligt. 2019 gab sie World Cinema and the Essay Film (EUP) mit heraus.

 

Andrei Siclodi ist Kurator, Autor, Redakteur und Kulturarbeiter, der sich in seinen theoretischen Forschungen auf Formen der kritisch-emanzipatorischen Wissensproduktion in der Kunst konzentriert. Er ist künstlerischer Direktor des Büchsenhausen-Fellowship-Programms für Kunst und Theorie and Herausgeber der Publikationsreihe BÜCHS‘N’BOOKS, in der Days In Between  erscheint.

 

In Kooperation mit dem Künstlerhaus Büchsenhausen, Innsbruck