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10.12.2014

Scan Scroll Surf

Scan Scroll Surf

 

Ein Grundaspekt digitaler Bilderzeugung besteht darin, auch zur Schaffung neuartiger Objekte beizutragen. Immer höhere Auflösung, raffinierte Übereinanderschichtung, Komprimierung von Hinter- und Vordergründen, dazu das flexible Changieren zwischen analogen und synthetischen Motiven – all dies wirkt bei der Entstehung dieser neuen Bildgegenstände zusammen. Ihre hochgradige Virtualität zeigt zugleich an, dass hier die alte Ordnung realweltlicher Objekte verlassen wird und eine Öffnung hin auf „krumme“, im Rest-Realen verankerte Möglichkeitsräume erfolgt. Dabei können diese virtuellen Objekte selbst unterschiedlichste Formen annehmen: von den schrill übersteigerten Identity-Fantasien eines Ryan Trecartin bis hin zur strukturellen Tiefenauslotung scheint‘s harmloser Sujets bei Richard Whitby; von den naturwissenschaftlichen Bildexperimenten von Semiconductor bis hin zu den grellbunten Katastrophensimulationen von Kai Kostack. Ein eigenes, kleines Special in diesem Programm ist Ed Atkins gewidmet: Anhand dreier seiner jüngsten Arbeiten soll die Spannweite ersichtlich werden, wie dehnbar und empfänglich für verschiedenste, auch sadistische Kunstgriffe seine digitalen, ja „hyperphysischen“ Charaktere sind.

 

 

Filmprogramm

 

Jon Rafman, Juan Gris Dream House, 2013, 2 min

 

Ryan Trecartin, Item Falls, 2013, 26 min

 

Semiconductor, 20Hz, 2011, 5 min

 

Melanie Gilligan, 4 x exchange / abstraction: section 2, 2013, 2 min

 

Kai Kostack, Airplane Crash, 2014, 2 min

 

Richard Whitby, New Theme Song, 2013, 6 min

 

Siegfried A. Fruhauf, Still Dissolution, 2013, 2 min

 

(kurze Pause)

 

Ed Atkins, Warm, Warm, Warm Spring Mouths, 2013, 13 min

 

Ed Atkins, Even Pricks, 2013, 8 min

 

Ed Atkins, Happy Birthday!!, 2014, 6 min

 

Anschließend Gespräch mit Ed Atkins und Christian Höller.

 

Ed Atkins lebt in London. Ausstellungen (Auswahl): Bastards, Palais de Tokyo, Paris (2014); La Biennale di Venezia (2013); Art Now: Ed Atkins, Tate Britain, London (2011).

 

Christian Höller lebt in Wien. Er ist Autor, Kurator und Mitherausgeber der Zeitschrift springerin.