In seiner ersten musealen Einzelausstellung lädt der französische Künstler Benoît Piéron in ein Wartezimmer ein, so wie wir es aus Arztpraxen und Krankenhäusern kennen. Piérons Wartezimmer allerdings ist kein Ort, wo die Zeit „totgeschlagen“ wird, sondern ein Ort der Transformation, in den die Außenwelt in Form rätselhafter Objekte und Bilder eindringt. Schneekugeln, ein chromatischer Wolkenhimmel, das Spiel von Licht und Schatten, ein Wasserleck und die Figur einer Fledermaus verwandeln einen Ort der Leere in einen Ort poetischer Fülle.
Piérons künstlerische Praxis ist durch seine lebenslange Erfahrung mit Krankheit geprägt. Er beschäftigt sich mit dem medizinischen und gesellschaftlichen Umgang mit kranken Körpern, mit Erfahrungen des Wartens und der Ungewissheit, mit Fürsorge und Intimität. So verwandelt Piéron seine Krankheit in eine Kunst des Überlebens.