Kuratorin Marianne Dobner und Kunstvermittler*in Mikki Muhr führen im Video durch die Ausstellung.
Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
5. Mai 2023 bis 7. Jänner 2024
Elisabeth Wild
Fantasiefabrik
Die turbulente Biografie von Elisabeth Wild (geb. Pollak, * 1922 in Wien, † 2020 in Panajachel, Guatemala) wirkt wie ein Spiegelbild des 20. Jahrhunderts: Geprägt von Flucht und Vertreibung, nationaler Identifikation und Nicht-Identifikation, glich ihr Leben einem steten Neuanfang. Dies zeigt sich nicht zuletzt in ihrem medial äußerst divers angelegten OEuvre, das Malerei, Skulptur und Textilentwürfe ebenso umfasst wie ihre weitaus bekannteren Collagen und die daraus resultierenden Installationen. 2023 widmete ihr das mumok die erste umfassende Retrospektive, die neben ihrem Spätwerk auch ihr unbekanntes Frühwerk in den Fokus rückte.
Mit der Präsentation ihrer ersten großen Ausstellung in Wien kehrte ihre Geschichte an ihren Ausgangspunkt zurück. Im Zentrum der Schau stand Wilds künstlerische Entwicklung, die einem Ritt durch die Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts glich. Auf zwei Ausstellungsebenen wurden Früh- und Spätwerk einander gegenübergestellt. Obwohl die beiden Schaffensperioden auf den ersten Blick konträr anmuten – man könnte meinen, sie stammen nicht von gleicher Hand –, offenbaren sich bei näherer Betrachtung Verwandtschaften, die frühe Interessen der Künstlerin erkennen lassen: Architektur- und Naturfragmente lassen sich in den späten collagierten Arbeiten ebenso ausfindig machen wie maskenhafte Züge oder geometrische Muster. Die Collagen vereinen somit Wilds frühe Landschaftsmalereien, Porträts und Textilmuster in rein abstrahierter Form.
Ausstellungsarchitektur: Meyer-Grohbruegge (Johanna Meyer-Grohbrügge, Hanna Kosharna)
Produktion der Ausstellungsarchitektur: papplab GmbH (Wodo Gratt, Christoph Außerwöger)