Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Ausstellung |
30. August bis 27. Oktober 2024
Nikima Jagudajev
Basically
Basically ist ein fortlaufendes Live-Projekt von Künstler*in und Choreograf*in Nikima Jagudajev. Das Projekt begreift den Ausstellungsraum als hybride Produktionsstätte und Spielplatz, als Kontext, in dem man sich ausprobieren, üben und performen kann. Basically ist als choreografisches Spiel organisiert, in dem vier Performer*innen für die Einhaltung der Spielregeln sorgen und die Besucher*innen auf sichtbare und unsichtbare Weise mit einbeziehen. Die Arbeit entsteht entlang der formalen Spielregeln, aber ebenso aus den subjektiven Interpretationen, die aus den Interaktionen mit und zwischen den teilnehmenden Künstler*innen und den Besucher*innen erwachsen. Die stete Änderung der Umgebung ist für Basically zentral.
Was sich im mumok erfahren lässt, stellt nur einen Moment in einem Langzeitprojekt dar, das sich über einen ausgedehnten Zeitraum entfaltet. Die Besucher*innen sind eingeladen, mitzuerleben, wie die Figuren von Basically die Welt dieser Arbeit zur Realität werden lassen.
Für die Entwicklung einer präfigurativen Praxis namens „Re-Schooling“ hat sich Jagudajev von der spielerischen Art inspirieren lassen, mit denen Schüler*innen das Erziehungssystem unterlaufen. Einige der kreativsten und intimsten Elemente unserer Schulzeit – etwa selbstorganisiertes Spiel, Flirten oder das heimliche Weiterreichen von Nachrichten – sind nicht Teil des Lehrplans, finden aber dennoch innerhalb der Institution statt. In Basically enthält der Ausstellungsraum – verstanden als Architektur wie Institution – eine solche Welt, in der andere Dinge passieren, als erwartet: Essen und Gespräche führen, Klamotten nähen und Musik machen. Und dabei heimlich ein Spiel spielen.
Der fortlaufende, sich ständig weiterentwickelnde Charakter der Arbeit ist ein zentraler Aspekt von Basically. Jede neue Komponente – beispielsweise die Stadt oder der jeweilige Veranstaltungsort, in der oder an dem das Projekt gerade stattfindet, das Team, dessen Interessen und Begabungen, das, was im Raum installiert ist – fügt der Konstellation unausweichlich etwas hinzu und schafft sie zugleich von Neuem. Auch die Besucher*innen werden Teil dieses pulsierenden Ökosystems – und damit ist auch gemeint, dass sie jeweils unterschiedliche Aspekte der Arbeit erleben, je nachdem, wann sie im Raum sind.
Basically möchte etwas Unordentliches und Zugängliches vorschlagen, etwas, das die Besucher*innen umschließt: unkontrollierbar und spontan, offen für Ansteckung. Über die Choreografie erschließt Jagudajev eine andere Möglichkeit, sich im White Cube zurechtzufinden, eine andere Art, sich mit der Kunst zu verbinden, und das heißt: sie nicht als etwas zu begreifen, von dem wir getrennt sind, sondern als integrative Praxis des Zusammenseins. Das gilt für Besucher*innen und Performer*innen gleichermaßen. Ein Ziel der Ausstellung ist es, eine neue Form des zivilen Engagements voranzutreiben, eine präfigurative Praxis, die Ansteckung in der unerwarteten Begegnung bereithält.
Die Klasse von ’23
Konzept, Regie & Choreografie Nikima Jagudajev
Musikalische Begleitung und technische Leitung Jordan Balaber & Lester St. Louis
Dramaturgie Louise Trueheart
Mit Matti Aikio (Video, Bewegung), Samuel Baidoo (Tanz, Textil, Licht), Jordan Balaber (Musik, Bewegung), Matilda Cobanli (Tanz, Elixiere), Zoë Field (Fotografie), Yoh Morishita (Tanz, Musik), Maria Muehombo (MIMI) (Musik, Bewegung), Salomon Leonard Poutsma (Musik, Bewegung), Laura Stellacci (Textildesign, Tanz), Lester St. Louis (Musik, Bewegung), Amina Szecsödy (Musik, Tanz), Camilla Schielin (Tanz, Musik), Louise Trueheart (Tanz) Musikalische Beiträge Amina Szecsödy, June Jenkins
Grafikdesign Laurel Atwell, Zöe Field
Powder-Deck-Beitrag Ayomoy Arrono, Laurel Atwell, Sanne Dodier, Nina Emge, Olivia Erlanger, Che Go Eun, Zoë Field, Polina Filipova, Padyn Humble, Melanie Matthieu, Abigail McNamara, Saye Oyama, Salomon Leonard Poutsma, Ra Tack, nick von kleist (nvk), Maïra Villena, Petra Webb, Amalia Wiatr Lewis Tontechnik Chris Pawlusek
Produktion Hiros
Hausgemachter Eistee von Burger Beisl Brutal
Residency Decoratelier, kunstenfestivaldesarts2021, workspacebrussels, Frankfurt LAB, Im_Flieger
Partner Accelerator, Dansenshus, Bergen Kunsthall, WIELS, Dhaka Art Summit, Oktoberdans, BIT Teatergarasjen, Shedhalle Zürich, KAAP, de Brakke Grond
Mit Unterstützung von Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, Vlaamse Gemeenschap, C-Takt, Phileas – The Austrian Office for Contemporary Art, Re-imagine Europe, Vlaamse Gemeenschapscommissie, IASPIS
Live-Ausstellung auf Ebene 4
Dauer: 30. August bis 27. Oktober 2024
Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr
17. Oktober: 16 bis 22 Uhr