Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Ausstellung |
15. Juni bis 23. September 2012
Reflecting Fashion
Kunst und Mode seit der Moderne
Thema der Ausstellung ist Kleidung und Mode als essentieller Bestandteil von Kunst, der besonders seit Mitte der 1960er-Jahre für bedeutende KünstlerInnen wie Ellsworth Kelly, Cindy Sherman, Niki de Saint Phalle oder Daniel Buren eine Rolle spielt. Immer schon hat die Mode einen entscheidenden Anteil an der Semantik der Moderne, deren Paradigmen sich seit Baudelaires „modernité“ an Konzepten der „mode“ orientieren. Im frühen 20. Jahrhundert wird die Mode bei den Futuristen oder bei Sonia Delaunay, aber auch im Surrealismus zur Sprache der Avantgarden.
Namhafte Theoretiker wie Walter Benjamin streichen die Kompetenz der Mode heraus und bringen sie in Zusammenhang mit Fragen der Kunst: „Die Mode hat die Witterung für das Aktuelle, wo immer es sich im Dickicht des Einst bewegt. Sie ist der Tigersprung ins Vergangene.“ Benjamin spricht der Mode nicht nur revolutionäres Potenzial, sondern auch eine gewisse Vorrangigkeit gegenüber der Kunst zu. Die Kunst wiederum nimmt die Mode „at its most perfect“ in sich auf und setzt auf ihre komplexe Beschaffenheit, die bekanntermaßen voller Paradoxien steckt. Deren eine ist, „Vollkommenheit“ und nur dadurch zu erreichen, dass sie unvollkommen bleibt, deren andere behauptet Stabilität in der Veränderung und Individualität durch Nachahmen.
Mode ist stets das Künstliche, Kleidung das Alltägliche. „Mode“, so Barbara Vinken, „ist ein Kommentar in Kleidern über Kleider“. Die Ausstellung beleuchtete das Wechselspiel zwischen Kunst und Mode von der Moderne bis in die Gegenwart.