Lisa Sträter, Leiterin der Registratur im mumok, spricht im Video über Michael Schusters Autofokusfalle (1989) und erklärt, was es mit der selbsttäigen Kamera im Ausstellungsraum auf sich hat.
Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
mumok live | 21.8.2023
Michael Schuster, Autofokusfalle, 1989
Betritt man die Autofokusfalle (1989) von Michael Schuster, so wird man fotografiert und zugleich Teil der Installation. Die selbsttätige Kamera bestimmt die Betrachter*innen zu einem Werkmotiv, das zugleich das Werk betrachten und interpretieren kann. Damit betreibt Schuster Medienreflexion, denn er verschafft der Kamera und ihrer Funktion ein Selbstporträt. Die Kamera, die üblicherweise nur die Rahmenbedingung der Bildproduktion ist, aber nicht ihr Inhalt, wird hier selbst zum Bildmotiv. Es handelt sich also auch um Kunst über das Kunstmachen, und damit um eine zentrale Idee der Konzeptkunst, die in der neokonzeptuellen Kunst um 1990 – zu der die Autofokusfalle gehört – wieder in den Vordergrund trat. Dass auch Kameras Selfies von sich machen können, gab es also bereits vor mehr als 30 Jahren.
Die Arbeit war in der Ausstellung ON STAGE – Kunst als Bühne zu sehen.