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07.5.2014

Die Referenz ist super – Bewegtbildessays im Kontext

Die Referenz ist super – Bewegtbildessays im Kontext

 

In Shirley Clarkes Portrait of Jason performt Jason, ein afroamerikanischer, schwuler, selbst erklärter „hustler“, seinen Charakter vor der Kamera. Das ist manchmal lustig, dann wieder zynisch, ernst oder auch traurig. Dominanz und Unterwerfung, Hochs und Tiefs werden sowohl in biografischen Anekdoten als auch auf der Produktionsebene verhandelt: Jasons hoffnungsloses „love interest“ Carl Lee und dessen Partnerin Shirley Clarke fordern hinter der Kamera mit sukzessive fieser werdenden Fragen die Brüchigkeit von Jasons Performer-Persona heraus. Gedreht in den späten 1960er-Jahren, verhandelt dieser Film die Authentizität, die das Cinéma vérité im Bewegtbild festzuhalten versucht hat.

 

Die kleine Bushaltestelle von Isa Genzken ist ein jüngeres Beispiel für exzessive Performance im Film. Zusammen mit Kai Althoff werden Episoden aus verschiedenen Genres entlehnten Rollen durchgespielt, die, vermeintlich dem Alltag der KünstlerInnen entnommen, sich motivisch mit Portrait of Jason überschneiden; nur fallen hier Regie und Darstellung in eins.

 

 

Filmprogramm

 

Shirley Clarke, Portrait of Jason, 1967, 105 min, Courtesy arsenal, Berlin
Isa Genzken, Die kleine Bushaltestelle, 2012, 71 min, Courtesy Galerie Daniel Buchholz, Köln/Berlin

 

Zusammen- und vorgestellt von Martina Kigle, Elke Liberda, Inka Meißner und Alain Volpe / Akademie der bildenden Künste Wie