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21.6.2017

Erkennen und Verfolgen. Programmreihe zu Harun Farocki (4)

Erkennen und Verfolgen. Programmreihe zu Harun Farocki (4)

 

Am 30. Juli 2017 jährt sich Harun Farockis Todestag zum dritten Mal. Um sein Werk – als Filmemacher und Künstler, als Autor und Lehrender – lebendig zu halten und zugleich als Ressource auch für junge Generationen (neu) zu öffnen, haben Sabeth Buchmann und Constanze Ruhm in Zusammenarbeit mit Jens Kastner eine umfangreiche Vortrags- und Programmreihe konzipiert. Das Anliegen ist es, als Lehrende, aber auch als dem Denken und der Praxis Farockis Nahestehende, sein filmisches und publizistisches Werk mit Schwerpunkt auf seine Lehrtätigkeit neu zu beleuchten. Dies gilt nicht zuletzt für die ausgesprochen einflussreiche Rolle als Professor für Film und Kunst, die er von 2004–2011 an der Akademie der bildenden Künste Wien wahrgenommen hat: So haben Farockis Studierende von seinen bild- und medientheoretisch versierten und stets politisch reflektierten Filmanalysen in höchstem Maße profitiert; ebenso eine interessierte Öffentlichkeit, die an den von ihm organisierten Screenings seiner eigenen Filme und der anderer teilgenommen hat. In diesem Sinne möchte die Programmreihe Erkennen und Verfolgen, die im Rahmen der gleichnamigen Ringvorlesung an der Akademie der bildenden Künste Wien stattfindet, Farockis tiefgreifendes Interesse am Verhältnis von Bild und Politik sowie von Praxis und Theorie in den Mittelpunkt stellen, vermochte ihn doch gerade der damit einhergehende Vermittlungsanspruch zu einem maßgeblichen Stichwortgeber für eine jüngere Generation von Künstler_innen und Autor_innen vor allem im Bereich des Dokumentarfilms zu machen.

 

Als Gäste werden Michael Baute (29.3.), Christine Lang (31.5.), Thomas Elsaesser (14.6.) und Sezgin Boynik (21.6.) erwartet. Sie werden jeweils ein von ihnen gestaltetes Filmprogramm mit Fokus auf eine spezifische, mit dem Werk von Harun Farocki verbundene Fragestellung vorstellen.

 

Vorträge im Rahmen der Ringvorlesung an der Akademie der bildenden Künste Wien: Jens Kastner (7.3.), Volker Pantenburg (21.3.), Michael Baute (28.3.), Tom Holert (4.4.), Filipa César (2.5.), Christa Blümlinger (9.5.), Thomas Heise (16.5.), Maren Grimm (23.5.), Christine Lang (30.5.), Antje Ehmann, Sabeth Buchmann und Constanze Ruhm (8.6.), Diedrich Diederichsen (13.6.), Sezgin Boynik (20.6.).

 

Konzipiert von Sabeth Buchmann und Constanze Ruhm, in Kooperation mit Jens Kastner und der Akademie der bildenden Künste Wien


Wenn es Harun Farockis filmischer Methodik darum geht, die Grenzen unseres Wissens zu testen („Was weiß ich?“), dann schließt sich daran die Frage nach den filmischen Verfahren dieser Methodik an. Im Fall von Farocki sind es die Bilder selbst, die dieses heuristische Verfahren in Gang setzen.. Die Geschichten, die Farocki in seinen Filmen erzählt, sind – so soll argumentiert werden – nicht einfach irgendwelche Geschichten. Dabei wird zu diskutieren sein, auf welche Art und Weise die formalen Operationen der kinematografischen Verfahren (wie etwa die Dialektik von Widersprüchen oder das Übermaß an Informationen) zu einer derartigen Lernmethodik beitragen. Im Anschluss an eine theoretische Einführung soll dieser Sachverhalt veranschaulicht werden, indem zwei unterschiedliche Positionen, die beide in der Darstellung von Händen eine visuelle Umsetzung für den Klassenkampf finden, einander gegenüber gestellt werden. Dabei soll die Darstellung der Hände in Friedrich Engels’ Interpretation von Carl Wilhelm Hübners Gemälde Die schlesischen Weber (1844) mit der These von der Trennung von Hand und Auge verglichen werden, die Jacques Rancière in Die Nacht der Proletarier (Originaltitel: La Nuit des prolétaires. Archives du rêve ouvrier, 1981) aufgestellt hat. Im Sinne eines spekulativen Ausblicks soll dieses Experiment mit der Frage abgeschlossen werden, was Farockis filmische Methodik zu einem Verständnis dieses historischen wie theoretischen Dilemmas einer Repräsentation der Hände als einem Bild für den Klassenkampf beitragen könnte.

 

 

Programm

 

Harun Farocki,
Der Ausdruck der Hände, 1997, 30 min
Wie man sieht, 1986, 72 min

 

Vorgestellt von Sezgin Boynik

 

Sezgin Boynik ist Theoretiker und lebt in Helsinki. Seine Dissertation beschäftigt sich mit dem jugoslawischen Kino der „Schwarzen Welle“. Zu seinen letzten Veröffentlichungen gehören Noise After Babel (2015) sowie der Artikel „Ideologies of Artistic Education“ (2016). Boynik ist Chefredakteur von Rab-Rab: journal for political and formal inquiries in art (www.rabrab.fi).

 

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

 

Veranstaltungshinweis: Vortrag von Sezgin Boynik am 20. Juni um 17 Uhr im Rahmen der Ringvorlesung an der Akademie der bildenden Künste Wien, Schillerplatz 3, 1010 Wien, Raum M13a.