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20.4.2016

Laura Mulvey

Laura Mulvey

 

Zum Auftakt der von Filmtheoretikerin und Filmemacherin Laura Mulvey zusammengestellten Programme werden ihre Filme Riddles of the Sphinx (1978) und AMY! (1980) gezeigt, die beide in Zusammenarbeit mit Peter Wollen entstanden. Riddles of the Sphinx verweist auf den Kontext seiner Entstehung: politisch und ästhetisch radikales Filmemachen in Großbritannien in den 1970er-Jahren. Seine Einzigartigkeit liegt in der Absicht der Regisseur_innen, einen theoretischen Film zu drehen (mit Rückgriff auf beispielsweise Feminismus und Psychoanalyse). Laura Mulvey über die zugrunde liegenden filmischen Strategien: „Riddles of the Sphinx ist ein heterogener Film aus verschiedenen Materialien, darunter Found Footage, direktes Sprechen in die Kamera (Direct Address) und eine Betonung der Medienspezifität; dazu Zitate, etwa aus der bildenden Kunst, und auch Musik. In theoretischer Hinsicht am bedeutendsten war die Hinterfragung von Wort und Sprache als Bild und Stimme, neben einer erzählerischen und einer performativen Ebene.“
AMY! stellt die Frage nach Heldinnen anhand der Geschichte der britischen Fliegerin Amy Johnson und ihres epochalen Flugs nach Australien im Jahr 1930 sowie ihres anschließenden Status als Berühmtheit. Der Film bedient sich ähnlicher Avantgardestrategien wie Riddles of the Sphinx; zu hören ist zeitgenössischer Punk von Poly Styrene und X-Ray Spex.

 

 

Filmprogramm

 

Laura Mulvey und Peter Wollen, Riddles of the Sphinx, 1978, 90 min
Laura Mulvey und Peter Wollen, AMY!, 1980, 30 min

 

Vorgestellt von Laura Mulvey

 

Laura Mulvey ist Professorin für Film- und Medienwissenschaft am Birkbeck College, University of London. Zu ihren Veröffentlichungen zählen u.a. Visual and Other Pleasures (1989), Fetishism and Curiosity (1996), Death 24x a Second: Stillness and the Moving Image (2006) sowie der einflussreiche Essay Visual Pleasure and Narrative Cinema (1975). Gemeinsam mit Peter Wollen drehte sie in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren sechs Filme und später zwei weitere mit Künstler/Filmemacher Mark Lewis.