Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
30.11.2016
Oliver Ressler
Den Ausgangspunkt der beiden jüngsten Arbeiten von Oliver Ressler bilden die Fluchtbewegungen, die die kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien (und anderen Staaten) hervorgerufen haben. Emergency Turned Upside-Down nimmt sich den zynischen und unmenschlichen Diskurs vor, der die Anwesenheit von Flüchtlingen in Europa als „Notstand“ (emergency) bezeichnet, wobei dieser Begriff doch dem Krieg, dem Terror und der wirtschaftlichen Strangulierung vorbehalten sein sollte – jenen Gründen also, die die Menschen zum Aufbruch zwingen. There Are No Syrian Refugees in Turkey ist Oliver Resslers neuester Film, der anlässlich seiner aktuellen Einzelausstellung im SALT Galata in Istanbul realisiert wurde. Darin wird die politische Vorgehensweise der EU und der Türkei einer Analyse von syrischen Flüchtlingen unterzogen, die in Europas größter Metropole als „Gäste“ leben.
Oliver Ressler
Emergency Turned Upside-Down, 2016, 16 min
There Are No Syrian Refugees In Turkey, 2016, 30 min
Anschließend Gespräch zwischen Oliver Ressler und Annie Fletcher (statt Charles Esche).
Oliver Ressler lebt in Wien. 2016 erhielt er den erstmals vergebenen Schweizer Kunstpreis Prix Thun für Kunst und Ethik. Ausstellungen (Auswahl): Centro Andaluz de Arte Contemporáneo – CAAC, Sevilla (2015); LENTOS Kunstmuseum, Linz (2014); Alexandria Contemporary Arts Forum (2010); Berkeley Art Museum (2006).
Charles Esche ist Kurator und Autor; Direktor des Van Abbemuseum in Eindhoven sowie gemeinsam mit Mark Lewis Herausgeber und Begründer von Afterall Journal und Afterall Books, Central St. Martins, London.
Annie Fletcher ist Chefkuratorin am Van Abbemuseum, Eindhoven. Zusätzlich unterrichtet sie am De Appel, Amsterdam, dem Dutch Art Institute Arnhem und der Design Academy Eindhoven. Zuletzt arbeitete Fletcher an den Ausstellungen El Lissitzky: The Artist and the State (IMMA Dublin) sowie Republic of Art (Van Abbemuseum), beide 2015. Für das Van Abbe nahm sie zudem als Lead Contributor an Museum as Hub teil, einem von 2006 bis 2014 vom New Museum (New York) geleiteten Kooperationsprojekt verschiedener Museen. Weitere Projekte u. a.: Be(com)ing Dutch (2006–2009) und Cork Caucus (2005) mit Charles Esche, oder die fortlaufende kuratorische Plattform If I Can’t Dance, I Don’t Want To Be Part Of Your Revolution, die sie gemeinsam mit Frederique Bergholtz und Tania Elsgest ins Leben gerufen und geführt hat. Fletcher verfasst zudem Beiträge für verschiedene Magazine und Publikationen.