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04.12.2019

In Person: Nazlı Dinçel

In Person: Nazlı Dinçel

 

Das vorwiegend analoge Werk von Nazlı Dinçel ist geprägt von der Arbeit am Körper, den sie stets als Objekt des Begehrens in Szene setzt. Die Verwendung von Texten, die Dinçel von Hand, Kader für Kader, ins Material ritzt oder der Einsatz von Spiegeln zählen ebenso zu ihren Markenzeichen wie sehr persönlich gehaltene Erzählungen in Ich-Form. Das Ausloten des Verhältnisses zwischen der Liebenden und der geliebten Person, frühe sexuelle Erfahrungen oder eine Abtreibung kommen darin ungeniert zur Sprache. Gleichzeitig macht Dinçel ihre Sozialisation in einer wertkonservativen, muslimischen Familie fassbar. „Don‘t imitate“ oder „Try to make the most original shots“ sind nur zwei Anweisungen aus ihrem jüngsten Film Instructions on How to Make a Film, die einen Erklärungsversuch für die geradezu haptische Kraft ihrer Bildarbeit liefern. (ds)

 

 

Programm

 

Nazlı Dinçel,
Between Relating and Use, 2018, 9 min
Shape of a Surface, 2017, 9 min
Solitary Acts (4,5,6), 2015, 23 min
Untitled, 2016, 12 min
Instructions on How to Make a Film, 2018, 13 min

 

Im weißen Raum:
Nazlı Dinçel,
Reframe, 2009, 4 min (Loop)
Leafless, 2011, 8 min (Loop)

 

Vorgestellt von Dietmar Schwärzler, anschließend Gespräch mit Nazlı Dinçel (in englischer Sprache).

 

Nazlı Dinçel, geboren 1989 in der Türkei, immigrierte mit 17 Jahren in die USA. Sie lebt in Milwaukee, wo sie Film studierte und derzeit ein von Kunstschaffenden geführtes Filmlabor aufbaut. Dinçel vertreibt ihre handgemachten, analogen Filme selbst und präsentiert sie gerne in alternativen Kunsträumen und kleinen Programmkinos. Screenings (Auswahl): MoMA New York, International Film Festival Rotterdam, New York Film Festival, Hong Kong International Film Festival, BAFICI International Festival of Independent Cinema, Buenos Aires. Auszeichnungen (Auswahl): Helen Hill Award, Eileen Maitland Award (beide 2018).

 

Dietmar Schwärzler lebt in Wien und ist Mitarbeiter von sixpackfilm.
 

 

In Kooperation mit der Schule Friedl Kubelka für unabhängigen Film und sixpackfilm