Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
04.5.2022
Reach Capacity
Seit den 1970er-Jahren ist Ericka Beckman für die idiosynkratische Bildsprache ihrer filmischen Arbeiten bekannt, in denen sie Strukturen des Spiels mit Aspekten des Experimentalfilms und der Populärkultur verknüpft. Basierend auf Recherchen zum bekannten Strategiespiel Monopoly und dessen unerwartet sozialistischen Ursprüngen, befasst sich Beckmans aktueller Film Reach Capacity (2020) mit Immobilienkrisen und Gentrifizierungsprozessen in den heutigen USA. Das Programm bringt diese Arbeit mit Beckmans Film Switch Center (2003) zusammen, der in einer Wasseraufbereitungsanlage aus den 1960er-Jahren außerhalb von Budapest gedreht wurde, sowie der Dokumentation der ersten Performancearbeit der Künstlerin mit dem Titel Stalk (2021), die im vergangenen Jahr auf der Performa in New York erstmals zu sehen war. Als „potentielles Ende“ von Reach Capacity konzipiert, greift die Künstlerin darin die märchenhafte Erzählung Jack and the Beanstalk auf. Eine weitere Neuinterpretation einer bekannten Geschichte, Cinderella (1986), steht am Beginn des Programms.
Programm
Ericka Beckman,
Cinderella, 1986, 28 min
Switch Center, 2003, 12 min
Reach Capacity, 2020, 15 min
Stalk, 2021, 30 min
Vorgestellt von Bettina Brunner, anschließend Gespräch mit Ericka Beckman
Ericka Beckman ist Künstlerin und Filmemacherin und lebt in New York. Nach ihrer Ausbildung am CalArts begann sie Mitte der 1970er-Jahre in der unabhängigen New Yorker Kunstszene auszustellen. Seitdem waren ihre Arbeiten in internationalen Ausstellungen und Filmprogrammen zu sehen, zuletzt in Einzelausstellungen im Museum M Leuven in Belgien (2020) und der Kestner Gesellschaft, Hannover (2021).
Bettina Brunner ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und Kunstkritikerin und lebt in Wien. Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen kuratorischer Praxis und wissenschaftlicher Forschung im Bereich des Avantgardefilms und der Gegenwartskunst. In ihrem letzten Ausstellungsprojekt „Motion into Being“ Reframed (2021) im Ausstellungsraum der Akademie der Bildenden Künste Wien war eine frühe filmische Arbeit Ericka Beckmans zu sehen.