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08.10.2014

Scan Scroll Surf

Scan Scroll Surf

 

Eine spezifische Qualität des digitalen Bildes liegt in seiner Art des Bezugs zu anderen Bildern. Nicht die Übernahme, Kopie oder bloße „Referenz“ auf anderes Material ist entscheidend, sondern die Form der maschinellen Transformation, die dabei vonstattengeht. „Versioning“ könnte man dieses Verfahren in Anlehnung an den Musikbereich nennen. Oliver Laric macht dies in seinem Fortsetzungsfilm Versions an der Eigenart der darin analysierten Bilder fest. Was dabei zutage tritt, ist eine sich unablässig verzweigende, vom Digitalen noch weiter vorangetriebene Vernetztheit der verwendeten visuellen Materie. In 5 lässt Laric fünf computergenerierte Figuren in ein kombinatorisches Dating-Spiel unter Verwendung der stets gleichen Satzformeln eintreten. Ausgebreitet wird so ein flexibles Bedeutungsgeflecht, dessen netzwerkartige Züge auch die übrigen Werke dieses Programms, unterschiedlichste Visualitätsfelder auslotend, betonen. Frances Stark animiert in scheint’s fröhlich-naiver Manier einen Cybersex-Chat und dringt dabei in überraschende Sphären vor; Timo Arnall fragt, was passiert, wenn das Sehen zunehmend an Maschinen delegiert wird; und James Richards sucht nach dem verborgenen Gemeinsamen hinter heterogenen Bildquellen und Filmformaten.

 

 

Filmprogramm

 

Oliver Laric – Versions, 2009, 7 min

 

James Richards – The Misty Suite, 2009, 7 min

 

Oliver Laric – Versions, 2010, 9 min

 

Timo Arnall – Robot Readable World, 2012, 5 min

 

Frances Stark – My Best Thing, Episode 1 + 2, 2011, 19 min

 

Oliver Laric – 5, 2013, 10 min

 

Melanie Gilligan – 4 x exchange / abstraction: section 1, 2014, 3 min

 

Oliver Laric – Versions, 2012, 6 min

 

Anschließend Gespräch mit Oliver Laric und Christian Höller

 

Oliver Laric lebt in Berlin. Ausstellungen (Auswahl): Black Box: Oliver Laric, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, DC (2014); Oliver Laric: Lincoln 3D Scans, The Collection and Usher Gallery, Lincoln, GB (2014); Be Water My Friend, Tanya Leighton Gallery, Berlin (2012).

 

Christian Höller lebt in Wien. Er ist Autor, Kurator und Mitherausgeber der Zeitschrift springerin.