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05.10.2016

Stranded at Schwimmen-zwei-Vögel (1)

Stranded at Schwimmen-zwei-Vögel (1)

 

Im ersten Absatz seines wunderbar wahnsinnigen Meisterwerks Auf Schwimmen-zwei-Vögel schreibt Flann O’Brien: „Ein Anfang und ein Ende pro Buch waren etwas, das mir nicht behagte. Ein gutes Buch kann drei völlig verschiedene Anfänge haben, die nur im vorausschauenden Wissen ihres Verfassers zusammenhängen, und mindestens hundertmal so viele Schlüsse.“ Dieser Logik folgend, wird dieses Programm an vier Abenden vier Themen präsentieren, wobei jeder Abend unabhängig von den anderen sein wird. Alle sind eigenständig und in sich abgeschlossen. Allerdings wird ihre Verschiedenheit nicht lange bestehen bleiben, da sie sich notwendigerweise denselben Raum teilen. Sie werden also miteinander interagieren und sich ineinander auflösen. Tiere in der Architektur und Politik in Reimen.

Politik und Wirtschaft regieren unser Leben; ihre Systeme und Strukturen werden in der Kunst beständig reflektiert, entweder direkt, wie in den religiösen Darstellungen von Mäzenen, oder indirekt, wie in der historischen Konzeptkunst mit seiner Übernahme einer White-Collar-Arbeitsästhetik. Künstler_innen können sich des jeweiligen Systems, innerhalb dessen sie arbeiten müssen, zu ihrem Vorteil bedienen und daraus eine eigene Produktionslogik entwickeln, die als intelligenter Gegenentwurf zu politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten funktioniert. Als Material mag Zeitgenössisches dienen, wie etwa in Martha Roslers sezierender Analyse einer Ausgabe von Vogue, oder Historisches, wie in der Auseinandersetzung mit dem Thatcherismus, die der Komiker Stewart Lee unternimmt. Am Ende stehen bestenfalls eine aufschlussreiche Weltsicht und eine Strategie, mit Welt und Leben zurechtzukommen, oder die simple Befriedigung, dem oft traurigen Zustand der Gesellschaft etwas abgerungen zu haben, nämlich Kunst. Die beiden an diesem Abend präsentierten Arbeiten von Michael Stevenson erinnern an Tapisserien: Fäden in unterschiedlichsten Farben werden in einem komplexen Prozess miteinander verknüpft und ergeben so ein Bild, in dem die verworrenen Verbindungen von Menschen, Orten und Ereignissen mit erstaunlicher Präzision verwoben sind.

 

 

Programm

 

Thirteen Black Cats, 1/56, 2015, 4 min
Stewart Lee, Jungle Canyon Rope Bridges Routine, aus: Carpet Remnant World, 2012, 15 min
Martha Rosler, Martha Rosler Reads “Vogue”, 1983, 26 min
Michael Stevenson, Introducción a la teoría de la probabilidad, 2008, 26 min
Michael Stevenson, On How Things Behave, 2010, 16 min

 

Kuratiert und vorgestellt von Yuki Higashino, Gast: Michael Stevenson

 

Yuki Higashino lebt in Wien. Er hat unlängst ausgestellt in Le BBB centre d’art, Toulouse, Schneiderei, Wien (2016), Mount Analogue, Stockholm, und Skånes konstförening, Malmö (2014, jeweils mit Elisabeth Kihlström). Im November 2016 wird er eine gemeinsame Ausstellung mit Elisabeth Kihlström in der Gallery G99, House of Arts, Brno, präsentieren.

Michael Stevenson lebt in Berlin. Ausstellungen (Auswahl): VIEWING ROOM, Sculpture Center, New York (2015); Signs & Wonders, Kunsthal Charlottenborg, Kopenhagen (2015); Liverpool Biennial (2014); A Life of Crudity, Vulgarity, and Blindness, Portikus, Frankfurt/M. (2012).