Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
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Sonia Leimer
Die Auseinandersetzung mit dem Raum als architektonische und physische wie auch als soziale und mediale Kategorie ist grundlegend für die Arbeit von Sonia Leimer. In ihren Skulpturen, Installationen Videos und bildbezogenen Werken spürt sie Raumentwürfen und -erfahrungen nach, deren Spektrum von mikroskopischen Partikeln bis hin zu kosmischen Körpern und Weiten reicht. Aufbauend auf wissenschaftlicher und technologischer Forschung entwirft die Künstlerin zugleich utopische und fiktionale Szenarien die es ermöglichen, die Realität mit ihren verdrängten oder übersehenen Facetten nur umso schärfer in den Blick zu rücken. Wenn etwa mikroskopisch kleiner Meteoritenstaub die Vorlage für voluminöse Skulpturen im öffentlichen Raum bildet, oder wenn den Leerräumen von Fassadennischen, wie im Museumsquartier unter dem Titel Platzhalter, voluminöse Körper vorgeblendet werden, die exakt der Form der Leerräume entsprechen, dann erfolgt eine Umpolung des Kleinen ins Große, bzw. der Leere in Fülle. Unsichtbares wird damit der Sichtbarkeit preisgegeben, wodurch Wahrnehmungsgewohnheiten unterlaufen und in Frage gestellt werden. Dass unsere Vorstellung von Raum und Wirklichkeit einem historischen und technologischen Wandel unterliegt ist eine weitere, durch Leimers Kunst ermöglichte Erkenntnis.
Im Gespräch mit Kurator Rainer Fuchs erläutert Sonia Leimer ihre Arbeitsweise sowie ihren Bezug zu Architektur und Wissenschaft und gibt Einblick in ihre neuesten Projekte im öffentlichen Raum.
Sonia Leimer lebt und arbeitet in Wien. Studium der Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien 2001–2004. Gründungsmitglied des Architekturbüros Nullmaschine 2001–2002. Von 2005–2012 monatliche Radiosendung Image and the City bei Radio Orange. 2012–2016 Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste Wien. 2017– 2018 Lehre an der ETH Zürich, Fachbereich Architektur und Kunst. 2019 Projektzusammenarbeit mit Alessandra Cianchetta an der Cooper Union – The Irwin S. Chanin School of Architecture, New York City. Sie gewann zahlreiche Stipendien und Preise, u.a. Italian Art Council Award, MAK Schindler Stipendium, den Margarete Schütte-Lihotzky Preis und den Audi Award. Teilnahme an der Architekturbiennale Venedig (2021), der Vienna Biennale for Change (2021); der Vladivostok Biennale for Visual Arts (2017), der Moskau Biennale (2013 und 2015) und der Manifesta 7 in Rovereto (2008).
Dienstag, 30. Jänner
18 Uhr