Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
mumok Editionen
Flaka Haliti, Gewinnerin des Henkel Art.Award. 2013, bezieht sich in ihren gesellschafts- und medienanalytischen Arbeiten auf ihre Erfahrungen als Grenzgängerin zwischen unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Die 1982 geborene Künstlerin lebt und arbeitet sowohl in ihrer Heimatstadt Pristina als auch in München und Wien. Die Edition I Miss You, I Miss You, Till I Don‘t Miss You Anymore entstand in Anlehnung an eine Videoinstallation, die 2014 in Flaka Halitis Einzelausstellung I See a Face. Do You See a Face im mumok gezeigt wurde. In ihrer Arbeit thematisiert sie das zwischenmenschliche Verhältnis von Nähe und Distanz unter den Bedingungen der Mediatisierung im Kontext von Fernbeziehungen im Internet. Flaka Haliti hat eigene intime Beziehungsmails sowie Nachrichten aus ihrem Bekanntenkreis gesammelt. Die Liebenden und damit die Autorinnen und Autoren der Briefe litten unter der Trennung, die Geliebten waren weit fort, das Wiedersehen in die Zukunft verschoben oder gar für immer verloren. Die Textfragmente aus den drei Phasen des Sichverliebens, Verliebtseins und Sichentliebens wurden mittels Google Translate in die allgemeine popkulturelle Verkehrssprache Englisch übersetzt, sie wirken geläufig, mehr oder weniger klischeehaften. Es lässt sich kein Unterschied mehr zwischen Liebesgeflüster oder Streitgespräch ausmachen. Flaka Haliti dechiffriert den Status der jeweiligen Beziehungsbotschaften mit einem selbst definierten Farbcode. So entspricht Rot einem leidenschaftlich-obsessiven oder Grau einem abweisend-distanzierten Inhalt.