Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
mumok Editionen
Peter Sandbichler schafft Objekte und Installationen, die als erweiterte Skulpturen Bezüge zur Malerei, Fotografie, Architektur und Medienkunst aufweisen, und zugleich gesellschaftspolitische Inhalte vermitteln. Indem er die Skulptur mit den Themen Krieg und Gewalt verbindet, verdeutlicht er, dass die Schönheit abstrakter geometrischer Formen alles andere als ein inhaltfreies ästhetisches Spiel ist, sondern im Gegenteil auf Gewalt und Aggression als real vorhandene Umgangsformen zwischen Menschen und Gesellschaften verweisen kann. In diesem Zusammenhang einer Verbindung skulpturaler Ästhetik und konkreter gesellschaftspolitischer Stellungnahme ist auch die Arbeit Ohne Titel (2004) zu sehen, die einen mit Tusche bemalten Baseballschläger darstellt. Der als Symbol eines zur nationalen Identität Amerikas gehörende Baseballschläger trägt unterschiedliche und konträre Bedeutungen in sich: zum einen steht er für eine nationale Sportart, die Spiel und Gemeinschaftsgeist zum Ausdruck bringt, zum anderen erinnert er als zweckentfremdete Waffe an Kampf und Gewalt in der Gesellschaft. Als Kunstwerk ist der Baseballschläger gleichermaßen ornamentales Objekt und Sinnbild für die Widersprüchlichkeiten und Konflikte innerhalb der Gesellschaften.
Peter Sandbichler wurde 1964 in Kufstein geboren, lebt und arbeitet in Wien. Er stellte bereits 1995 bei der Biennale in Venedig aus und war in den letzten Jahren mit zahlreichen Einzelausstellungen in renommierten österreichischen Galerien und Ausstellungsinstitutionen zu sehen.