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mumok Editionen
Steve Reinkes Arbeiten erinnern daran, „dass es wohl einmal eine Zeit gab, in der Poesie von Bedeutung war“. Und sie reflektieren auf ebenso profunde wie simple Weise, was es bedeutet, Mensch zu sein. Für seine Textbilder greift Reinke auf Notizbücher zurück, in denen er Aphorismen, Monologe und Ideen festhält, und destilliert daraus Bilder, die keine Bilder sein wollen, seltsame Hybride zwischen kontrollierter Ausführung und zügelloser Sprachlichkeit. Physische Phänomene wie etwa Körperflüssigkeiten tauchen darin immer wieder auf – sie markieren Reinkes Skepsis gegenüber traditionellen psychoanalytischen Modellen von Subjektivität. An ihre Stelle tritt ein grundlegend funktionalistisches Interesse am menschlichen Körper und der menschlichen Psyche sowie an deren rätselhaftem Verhältnis zu unbewussten biologischen Prozessen. Ebenso poetisch wie provokant treffen die Archetypen der „Mutter“ und des „Vaters“ auf die elementaren Flüssigkeiten „Milch“ und „Öl“, um (Sprach-)Bilder zu formen, die alles andere als rein oder unschuldig sind.