Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
mumok Editionen
Rug (gato verde) von Ulrike Müller entstand anlässlich einer Ausstellung, welche 2015/16 im mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien zu sehen war: The old expressions are with us always and there are always others, die erste museale Einzelpräsentation der Künstlerin.
In Ulrike Müllers (* 1971 in Brixlegg, Tirol, lebt in New York) künstlerischer Arbeit geht es um das Verhältnis von Abstraktion und Körper sowie um einen Malereibegriff, der nicht an Pinsel und Leinwand gebunden ist. Die geometrisch anmutenden Figuren und Farbflächen in ihren Kompositionen sind nie „reine“ Abstraktion; sie rufen erotische und sexuelle Assoziationen wach, sie necken, berühren und durchdringen einander, ohne sich allerdings in einfache Gegensatzpaare auflösen zu lassen. Ulrike Müllers malerische Praxis sucht bewusst Medien und Formate, die Verbindungen zu anderen Lebens- und Produktionsbereichen herstellen. So übersetzt die Künstlerin ihre Kompositionen etwa in textile Objekte wie Quilts oder Teppiche.
Der Teppich, der auf dem Boden wie an der Wand gezeigt werden kann, wurde in einer Weberei in Oaxaca, Mexiko, nach Entwürfen der Künstlerin gefertigt. Die verwendete Wolle wird traditionell mit Naturfarben koloriert. Weben hat in Oaxaca eine jahrhundertelange zapotekische Tradition, deren Einfluss bis heute in den textilen Mustern sichtbar ist.
Die Silhouette der Katze mit den „leeren“ Augen ist ein abwesendes Gegenüber, ein positives Negativ, eine besetzte Leerstelle. Sie ist buchstäblich mit den rektangulären Elementen verwoben und vollzieht ein komplexes formales Manöver von zugleich drinnen und draußen, vertraut und fremd, domestiziert und undisziplinierbar.
Müller studierte Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Wien und absolvierte das Whitney Museum Independent Study Program, New York. Zuletzt nahm sie unter anderem an der 78. Whitney Biennale in New York (17. März bis 11. Juni 2017) teil. Aktuell sind Müllers Arbeiten in der Einzelausstellung Container Contained in der Galerie Meyer Kainer, Wien (15. März bis 13. April 2019) zu sehen. Darüber hinaus war sie auf der 58. Ausgabe der Biennale Arte 2019 in Venedig vertreten.