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Ralph Goings ist der älteste unter den amerikanischen Fotorealisten. Seine typisch amerikanischen Motive wie Pick-ups, Highways und Imbissbuden feiern den American Way of Life. Das Hauptinteresse Goings’ gilt jedoch nicht vordergründig dem Motiv, sondern der malerischen Herausforderung, die es bietet. „Es ist nicht das Objekt, das mich beschäftigt, sondern das Malen des Objekts“, so Goings. Vor allem Lichteffekte wie Spiegelungen und Reflexionen, aber auch Schattenpartien stellen für den Künstler den größten malerischen Reiz dar. Diese vielfältigen Oberflächenreize dürften auch für die Wahl des Motivs in „Airstream“ ausschlaggebend gewesen sein. In perspektivischer Verkürzung und diagonal durch die gesamte Bildbreite ziehend, präsentiert Goings den am Tonopah-Highway in Nevada abgestellten Wohnwagen. Dieses Modell, mit dem Amerikanerinnen und Amerikaner den Traum von Freiheit und Abenteuerlust verbanden, wurde als „glänzendes Artefakt der Kultur der Sechzigerjahre“ gefeiert. Die Sonne lässt die Karosserie glänzen, und die silberne, spiegelähnliche Oberfläche reflektiert die Farbwerte der Umgebung. Jede einzelne kleine Unebenheit im Metall bot dem Künstler ein Spiel von Hell- und Dunkelwerten, von Glanz- und Mattstellen, die er malerisch umsetzen konnte. Goings arbeitet mit Pinsel und Ölfarbe in einer unglaublich präzisen Technik, die eine glatte Oberfläche und kaum wahrnehmbare Pinselspuren hinterlässt. „Airstream“, das auch 1972 auf der documenta 5 vertreten war, gehört zu Goings’ bekanntesten Bildern, das vor allem als ein Musterstück an Malerei bewundert wird.