Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Gelatin-Silberabzug |
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Objektkategorie | Skulptur |
Maße |
Objekt:
Höhe: 45 cm,
Breite: 42,6 cm,
Höhe: 40,8 cm,
Breite: 28,5 cm
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Erwerbungsjahr | 2008 |
Inventarnummer | ÖL-Stg 421/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung |
Rechteverweis | Leonard, Zoe |
Weitere Informationen zur Person | Leonard, Zoe [GND] | Leonard, Zoe [ULAN] |
Literatur | Museum der Wünsche |
Zoe Leonard schafft fotografische Aufnahmen, in denen die unscheinbaren Widersprüche unseres Alltags hervortreten. Ihre Bilder lassen die Spannungen zwischen Natur und Kultur, dem Lebendigen und Vergänglichen, dem Lokalen und Globalen sichtbar werden. Leonards Schwarz-Weiß Farbfotografien faszinieren dabei insbesondere aufgrund ihres präzisen Blicks für Übersehenes und Details. „Ich will nur“, so Leonard in einem Gespräch, „dass man zusammen mit mir die Dinge betrachtet.“ Ihre analog fotografierten Aufnehmen machen dabei das Medium der Fotografie selbst zum Thema. Die Fotos werden nie klassisch ausgearbeitet. Sie werden nie beschnitten oder retuschiert. Sie bezieht die schwarzen Ränder des Negativs in den Ausdruck mit ein und belässt Flecken, Staubspuren oder Kratzer im Negativ. So macht sie den fotografischen Entstehungsprozess sichtbar und erinnert an die Geschichtlichkeit der Aufnahmen. Die Orte, an denen Zoe Leonard fotografiert, sind der Künstlerin in der Regel wohl vertraut. Ihre Werke entstehen in der Natur, in den Straßen der Stadt, und an Orten wie Ausstellungen beziehungsweise überall dort, wo Objekte zur Schau gestellt werden: nicht nur in naturwissenschaftlichen Museen Kunstmuseen und Galerien, sondern auch in Vitrinen oder Schaufenstern. „Bride with broken Fingers“ ist ein Beispiel jener Schaufenstermotive, in denen Leonrad nicht nur Konsumkultur, sondern auch die darin enthaltenen gesellschaftlichen Rollenbilder und Veränderungen einfängt. Auf den ersten Blick scheint es sich um eine Braut zu handeln, eine Frau in der Rolle, die ihr die Gesellschaft traditionell als Ideal vorgibt und als glücklichsten Tag im Leben vorgaukelt. Erst auf den 2. Blick sieht man, dass es sich um eine Schaufensterpuppe handelt, mehr noch, um eine kaputte, denn ihre Finger sind seltsam abgeknickt, deformiert und lassen das Idealbild der schönen Braut auch für uns, die wir die Fotografie betrachten, geradezu schmerzlich in sich zusammenbrechen.