Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Öl auf Leinwand |
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Objektkategorie | Skulptur |
Maße |
Objektmaß:
Höhe: 213 cm,
Breite: 167 cm,
Tiefe: 3,6 cm
Rahmenmaß:
Höhe: 214,2 cm,
Breite: 168,7 cm,
Tiefe: 3,6 cm
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Erwerbungsjahr | 1976 |
Inventarnummer | B 281/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien |
Rechteverweis | Hanson, Philip |
Weitere Informationen zur Person | Hanson, Philip [GND] |
Philip Hanson ist Teil einer Malerei-Bewegung, die im Chicago der späten 1960er-Jahre beginnt und sich auf die Pop Art beruft beziehungsweise deren Themen neu aufgreift. Als „Chicago Imagists“ bekannt geworden, widmen sich diese Maler und MalerInnen mit schillernd bunten Farben und surrealen gemalten Objekten auf neue Weise dem amerikanischen Lebensgefühl, den absurden Comics, Illustrationen und dem billigen Ramsch des American Way of Life. Von der berühmten New Yorker Pop Art eines Andy Warhol oder Roy Lichtenstein unterscheiden sich die „Chicago Imagists“ allerdings grundlegend. Ein Statement der Künstlerin Suellen Rocca bringt das auf den Punkt: „Sowohl in New York als auch in Chicago drehte sich alles um Populärkultur, aber die Werke aus New York versuchten sehr objektiv und unpersönlich zu sein, während die Arbeiten hier in Chicago sehr subjektiv, sehr persönlich waren. Ich würde daher sagen: New York war cool, aber wir waren heiß!“ Philip Hanson zeigt in „Chambers of Venus“ mehrfach das geheime Boudoir, die Grotte der Venus, das private Refugium der Göttin der Liebe. Dieser mythische Ort war seit jeher eine Fantasie von Künstlern und Literaten, aufgeladen mit sexuellen Anspielungen und vor allem männlichen Erwartungshaltungen. Dabei ist der Übergang von gebautem Raum zu anatomischem Raum seit jeher fließend. Bereits im 14. Jahrhundert beschreibt Geoffrey Chaucer in den berühmten Canterbury Tales das Wesen der unter dem Einfluss des Planeten Venus geborenen Frau so: „Venus hat ihr großes Verlangen gegeben, sie kann ihre Kammer der Venus dem Mann, der ihr gefällt, nicht verweigern.“ Auch in Philip Hansons Chambers of Venus ist die sexuelle Anspielung eindeutig. Der Bildaufbau ist ein Querschnitt durch ein mehrstöckiges Gebäude. Eine Kammer reiht sich an die nächste, wie in einer Puppenstube. Es sind weiche pastellfarbene, geheimnisvolle leere Räume mit gedrehten Säulen und vegetabilen, wie natürlich gewachsenen Elementen und Türen in nicht erkennbare Hinterzimmer, deren Anatomie allein der Fantasie der BetrachterInnen und des Betrachters überlassen bleibt.