Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Öl, Sand auf Leinwand |
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Objektkategorie | Bild |
Material | |
Technik |
Objekt:
Materialbild
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Maße |
Rahmenmaß:
Höhe: 95 cm,
Breite: 75 cm,
Tiefe: 5 cm
Objektmaß:
Höhe: 90 cm,
Breite: 71 cm
Objekt:
Gewicht: 7 kg
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Erwerbungsjahr | 1967 |
Inventarnummer | B 141/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien |
Rechteverweis | Bildrecht, Wien |
Weitere Informationen zur Person | Fontana, Lucio [GND] | Fontana, Lucio [ULAN] |
Literatur |
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien Museum der Wünsche |
„Ich durchlöchere. Das Unendliche kommt da durch. Das Licht kommt durch. Es besteht keine Notwendigkeit zu malen. Alle haben geglaubt ich wolle zerstören, aber das stimmt nicht. Ich habe aufgebaut, nicht zerstört. Darum geht es“, sagt Lucio Fontana zu seinen perforierten Bildern, die er Raumkonzepte nennt. In einer revolutionären Geste durchstößt Fontana hierbei die zweidimensionale Leinwand mit einem Locheisen. Erstmals wird die bislang unangetastete Fläche der Leinwand in ihrer Substanz angegriffen. Die Perforierungen überziehen sie frei nach allen Seiten hin und schließen sich zu geometrischen Mustern zusammen, die den T-förmigen gelben Balken umgeben. Fontana beabsichtigt mit den Durchlöcherungen Raum tatsächlich und materiell darzustellen ohne dabei auf illusionistische Darstellungsmittel, wie etwa die Perspektive, zurückgreifen zu müssen. Die Fläche öffnet sich so in die Dritte Dimension. Leinwand wird zur durchlässigen Membran zwischen dem unbegrenzten Raum vor ihr und dem unbestimmten Raum dahinter, der normalerwiese verborgen bleibt. Reales Licht fällt durch die Löcher und lässt sie plastisch wirken. Schon im „Weißen Manifest“ von 1946, das seine Methode des „Spazialismo“ untermauert, fordert Fontana neue künstlerische Erfahrungsmöglichkeiten, die der modernen Technik und der damit verbundenen Bewusstseinserweiterung gerecht werden. Raum bedeutet für Fontana der allumfassende unendliche Weltraum. Materie wird zerstört für das Sichtbarmachen einer Idee. Die Essenz des Kunstwerks liegt nicht länger in optischen Eindrücken, sondern in ihrer Funktion, dem Betrachter eine Vorstellung des unbegrenzten kosmischen Raumes zu eröffnen.