Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Verschiedene Materialien |
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Objektkategorie | Skulptur |
Erwerbungsjahr | 2003 |
Inventarnummer | P 600/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, ehemals Sammlung Hahn, Köln |
Rechteverweis | Bildrecht, Wien |
Weitere Informationen zur Person | Spoerri, Daniel [GND] | Spoerri, Daniel [ULAN] |
Literatur |
Nouveau Réalisme. Schwerpunkte der Sammlung LE NOUVE AU REAL ISME New Realisms : 1957 - 1962 : Object Strategies Between Readymade and Spectacle [ ... accompanying an exhibition opening at the Museo Nacional Centro Arte Reina Sofia in Madrid in the spring of 2010] |
Daniel Spoerris "Koffer" aus dem Jahr 1961 stellt gleichsam eine Miniatur-Ausstellung des Nouveau Réalisme dar. Beinahe alle seine Hauptvertreter sind mit kleinen Arbeiten vertreten, die die künstlerischen Strategien jener Jahre repräsentieren. Daniel Spoerri dazu: „Ich hatte mir oft gewünscht, die Objekte aller Künstler in einem einzigen Koffer unterbringen zu können. (...) Diese Idee nahm ich nun wieder auf, und ich bat Arman, César, Deschamps, Dufrêne, Hains, Raysse, Niki de St. Phalle, Tinguely und De La Villeglé mit mir eine Kofferausstellung zu machen. Ich brauchte dazu nichts anderes als meinen alten Reisekoffer, der mir bis dahin als Tisch gedient hatte.“ Arman, Gérard Deschamps und Martial Raysse steuerten Assemblagen bei, Villeglé, Raymond Hains sowie François Dufrêne gaben Plakatabrisse, Niki de Saint Phalle eine Gipsplastik mit eingeschlossener Rauchbombe und Tinguely einen aufziehbaren Affen. Spoerri selbst widmete den ursprünglich als Tisch verwendeten Deckel des Koffers samt aller sich darauf befindlicher Objekten zum „Fallenbild“ um. Der amerikanische Künstler Robert Rauschenberg, der im Zeitraum der Entstehung der Arbeit in Paris weilte, stiftete das heute verlorene Vorhängeschloss. Die Erstpräsentation und zugleich erste gemeinschaftliche Manifestation der Nouveaux Réalistes in Deutschland fand im Juni 1961 anlässlich einer Ausstellung in Köln statt. Über eineinhalb Stunden lang packte Spoerri die einzelnen Werke aus, während er sie einem erstaunten Publikum nahe zu bringen versuchte. Schon kurz danach war der Koffer samt Inhalt in alle Welt zerstreut. Erst Mitte der 1960er-Jahre gelang es, die Einzelteile wieder zu vereinen.