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Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




Kokoschka, Oskar

Karl Kraus II

1925
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1/2© mumok
2/2© mumok
Objektbeschreibung Öl auf Leinwand
Objektkategorie Gemälde
Material
Objekt: Ölfarbe
Bildträger: Leinwand
Rahmen: Museumsglas
Technik
Objekt: Ölmalerei
Maße
Objektmaß: Höhe: 65 cm, Breite: 100 cm
Rahmenmaß: Höhe: 69,2 cm, Breite: 104 cm, Tiefe: 7,5 cm
Objekt: Gewicht: 13,35 kg
Erwerbungsjahr 1960
Inventarnummer B 101/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Rechteverweis Bildrecht, Wien
Weitere Informationen zur Person Kokoschka, Oskar [GND]
Literatur Was wir umbringen. "Die Fackel" von Karl Kraus
Actes 131 - 132 3/2000
Kampf um die Stadt
Laboratorium Moderne/Bildende Kunst, Fotografie und Film im Aufbruch
Expressiv!
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Geschichte der bildenden Kunst in Österreich VI. 20. Jahrhundert
Porträts. Aus der Sammlung
OSKAR KOKOSCHKA.Portraits of People and Animals
The Mirror & the Mask. Portraiture in the Age of Picasso
Oskar Kokoschka: Expressionist, Migrant, Europäer. Eine Retrospektive
KARL KRAUS UND SEIN VERHÄLTNIS ZUM (OST-) JUDENTUM
ARNOLD SCHÖNBERG Peindre L'âme
vérité nue : Gerstl, Kokoschka, Schiele, Boeckl. Exposition dans la Fondation Dina Vierny-Musée Maillol, Paris du 19 Janvier au 23 avril 2001
vérité nue : Gerstl, Kokoschka, Schiele, Boeckl. Exposition dans la Fondation Dina Vierny-Musée Maillol, Paris du 19 Janvier au 23 avril 2001

Der militante Satiriker Karl Kraus war bekannt für seine affektgeladene Stimme, mit der er in andauernder geistiger Hochspannung gesellschaftliche Dekadenz und Sprachverfall messerscharf kritisierte. Oskar Kokoschka porträtiert ihn 1925 als sensiblen Künstler vor nervöser intellektueller Kraft sprühend, wie er in der für ihn typischen leicht gekrümmten Haltung am Schreibtisch sitzt. Von der das Bild dominierenden dunklen Farbpalette hebt sich das Gesicht ab, das durch rote und gelbe Farbinseln wie von einem Scheinwerferstrahl erleuchtet wirkt. Doch stammt dieser nicht von der Lichtquelle links im Bild, sondern scheint von ihm selbst auszugehen, was zusammen mit den Schmetterling den Eindruck von lebendigem Geist verstärkt. Gleich einer Ellipse greift er mit den Armen in den Raum, mit einer Hand ein Buch berührend, mit der anderen rezitierend. Dem aktiven Handlungsmoment, das die geistige Welteroberung von Karl Kraus veranschaulicht, wird formal Nachdruck verliehen, indem die Farbflächen sich im Bereich der Hände in skizzenhafte Bewegtheit zerfasern. Kokoschka berichtet in seiner Autobiographie, dass der Sessel während der Porträtsitzung unter Kraus zusammengebrochen sei, weil er zu heftig mit dem Architekten Adolf Loos diskutierte. Daraufhin hat Kokoschka auf die Rückseite des Bildes anerkennt notiert: „ Auf dem Schiffbruch der Welt jener, die mit Brettern oder Barrikaden vor der Stirn geboren sind, hast du eine Planke zu einem Schreibtisch geborgen.“