Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Cibachrome-Abzug |
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Objektkategorie | Skulptur |
Maße |
Objektmaß:
Höhe: 30,5 cm,
Breite: 40,5 cm
Rahmenmaß:
Höhe: 31,1 cm,
Breite: 41 cm,
Tiefe: 2,6 cm
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Erwerbungsjahr | 2005 |
Inventarnummer | MG 64/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Schenkung aus Privatbesitz |
Rechteverweis | Goldin, Nan |
Weitere Informationen zur Person | Goldin, Nan [GND] |
Literatur |
Why picture now/Fotografie, Film, Video, heute Schlaflos.Das Bett in Geschichte und Gegenwartskunst nackte männer.von 1800 bis heute Ludwig Wittgenstein : Fotografie als analytische Praxis |
Nan Goldins Fotografien entstehen aus Beziehungen, nicht aus Beobachtungen. Ihr Motiv sind ihre Freunde, Liebhaber, Vertraute, ihre geliebte Ersatzfamilie, ihr Clan. Die US-Amerikanerin fotografiert, was sie kennt. Ihre Innenansichten des transsexuellen Nachtlebens und der schwul-lesbischen Subkultur New Yorks sind Momentaufnahmen eines intensiven und exponierten Lebens. Ihre Fotos sind Schnappschüsse, fern jeder Hochglanzästhetik, die das Leben in der Drogenszene, an den Rändern der Gesellschaft ungeschönt zeigen, wie es ist: hart und mit all seinem Dreck. Goldin verwischt die Grenzen zwischen öffentlich und privat, öffnet Räume, die sonst verschlossen bleiben. Ihre Fotos zeugen von größtmöglicher Nähe und Intimität. Sie dokumentieren sexuelle Begehrlichkeit, existenzielle Krisen, Drogensucht und Gewalt. Sie zeigen allerdings auch Momente der Befreiung von Konventionen, die etwa durch das Auflösen der Geschlechtergrenzen entsteht. Die Aufnahmen sind für Goldin visuelles Tagebuch, ein Festhalten gegen das Vergessen und Verlieren. Durch die Auswirkungen von Aids auf ihren Freundeskreis ab Mitte der 1980er-Jahre gewinnt dieses Erinnern für sie bestürzende Aktualität. Mit ihrer Unmittelbarkeit und Aufrichtigkeit des Gezeigten, ihrer Direktheit und der Schnappschussqualität ihrer Bilder prägte Nan Goldin die Ästhetik der künstlerischen Fotografie der 1980er-Jahre entscheidend mit. Ihr Einfluss wirkt zum Beispiel in der Modefotografie bis heute nach.