Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Scharffeuer-Keramik, bemalt |
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Objektkategorie | Skulptur |
Material | |
Technik |
Objekt:
Töpfertechnik
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Maße |
Objektmaß:
Höhe: 40 cm,
Breite: 32,5 cm,
Tiefe: 24 cm
Objekt:
Gewicht: 7 kg
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Erwerbungsjahr | 1961 |
Inventarnummer | P 4/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien |
Rechteverweis | Bildrecht, Wien |
Weitere Informationen zur Person | Miró, Joan [GND] | Artigas, Josep Llorens [GND] |
Joan Miró, dessen Bilder zu den bedeutendsten Werken des spanischen Surrealismus zählen, kommt wie viele seiner Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, allen voran Pablo Picasso, Mitte der 1950er-Jahre zur Keramik. Miró lässt sich von Artigas, einem katalanischen Keramiker, in die Kunst des gebrannten Tons einführen. Im Studio von Artigas entsteht auch die Keramikskulptur „Kopf“, die Miró aber nicht frei aus Ton modelliert, sondern aus herumliegenden Bruchstücken eines alten Brennofens zusammenfügt. Gerade die zusammengesetzten Fragmente und der dem Zufall unterliegende Ausgang des Keramikprozesses wecken das Interesse des Künstlers. Auf den annähernd quadratischen Kopf malt Miró in blauer und grüner Farbe große, kindliche Kulleraugen, die der Skulptur etwas Koboldhaftes verleihen. Betont werden die Augen durch einen dunklen Hintergrund und rundum aufgeklebte Steine. Des Weiteren fügt er der Gestalt mit kleineren Bruchstücken eine schmale, rechteckige Nase und ein Ohr hinzu, die er mit bunten Farben bemalt. Der Verzicht auf den Mund verleiht dem Objekt etwas Maskenhaftes. Alles konzentriert sich hier auf die riesigen Augen, die uns starr, aber doch eher freundlich ansehen. Auf der Rückseite des Kopfes finden sich schwarze Chiffren, die sich in verschiedenen Variationen auf zahlreichen Gemälden Mirós wiederfinden. Damit die Glasur gehärtet wird, bemalt der Künstler die beidseitig dekorierte Büste unmittelbar vor dem Brennen. Das Unvorhergesehene und die Möglichkeit, auf ein rohes Werk einzuwirken, faszinieren ihn. Mithilfe des Materials Keramik gelingt es ihm endlich, die Elemente Erde und Feuer mit seiner Malerei zu vereinen. „Der Glanz der Keramik hat mich verführt“, so Joan Miró. „Es ist, als würde sie Funken sprühen.“