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Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




Nitsch, Hermann

Kreuzwegstation

1960
© mumok
Objektbeschreibung Dispersion, Schlämmkreide auf Leinwand
Objektkategorie Skulptur
Material
Technik
Maße
Objektmaß: Höhe: 190 cm, Breite: 297 cm, Tiefe: 2,5 cm
Erwerbungsjahr 1976
Inventarnummer L 159/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Artothek des Bundes
Rechteverweis Bildrecht, Wien
Weitere Informationen zur Person Nitsch, Hermann [GND]
Literatur Hermann Nitsch. Orgien Mysterien Theater. Retrospektive
Geschichte der bildenden Kunst in Österreich VI. 20. Jahrhundert
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Nitsch. Räume aus Farbe
Sentieri interotti - Vanished Paths
Viennese Actionism.from painting to action.Works from the MUMOK collction Vienna

Hermann Nitsch Kreuzwegstation, 1961 Dispersion und Schlämmkreide auf Leinwand, 190 x 300 cm Leihgabe der Österreichischen Bundeskunstförderung 1960 beginnt Hermann Nitsch in Malaktionen großformatige Leinwände "von oben bis unten mit Farbe zu beschütten und zu besudeln" - es entsteht der Werkkomplex der Schüttbilder, dessen Teil auch Kreuzwegstation von 1961 ist. Die Schüttbilder entstehen vor dem eigentlichen aktionistischen Schaffen des Künstlers, das mit der 1. Aktion im Dezember 1962 einsetzt und dem seit Ende der 50er Jahre entwickelten Konzept des Orgien Mysterien Theaters folgt. Gleichwohl fungieren die Malaktionen als Nahtstelle zwischen dem malerischen und dem aktionistischen Œuvre Nitschs; sie verbinden die Produktion von Bildern mit dem Konzept einer Aktion. Zudem antizipieren sie bestimmte Charakteristika des als synästhetisches Gesamtkunstwerk angelegten Orgien Mysterien Theaters: So verweisen Farbwirkung und vertikale Verlaufsspuren der Dispersion der Kreuzwegstation auf vergossenes Blut, das in allen Aktionen auf vielfältiger Weise zum Einsatz kommt - als Material in Aktionsmalereien und im besonderen in der direkten Konfrontation mit dem nackten Körper, der nun "beschüttet und besudelt" wird. Die Assoziation von Blut intendiert Nitsch ausdrücklich: "Nicht umsonst ist Rot die intensivste Farbe, die ich kenne, ist Rot die Farbe, die am intensivsten zur Registration reizt, weil sie die Farbe des Lebens und des Todes gleichzeitig ist." Der Titel Kreuzwegstation eröffnet zudem ein Referenzfeld von Leben und Tod, Religion, Kult und Ritual - integrale Thematiken des Orgien Mysterien Theaters. Dieses sieht neben dem exzessiven Umgehen mit Tierblut, Sekreten und bestimmten Nahrungsmitteln unter anderem die Schlachtung und Ausweidung von Tieren vor. Physio- und psychologische Ekelschranken, die die Wahrnehmung von Blut und Eingeweiden bestimmen, werden in den ritualhaften Aktionen verletzt, um kulturell determinierte Blockaden in einem ‚grundexzeß'-Erlebnis zu überwinden. Dieses ist in ein alle Sinne ansprechendes und aktivierendes, Tag und Nacht zelebriertes ‚Fest des Daseins' eingebettet. Als einziger der vier Protagonisten des Wiener Aktionismus hat Nitsch sein Werkkonzept über die 70er Jahre hinaus kontinuierlich bis in die Gegenwart weiterverfolgt. Bisheriger Höhepunkt war die Realisierung des 6-Tage-Spiels des Orgien Mysterien Theaters 1998 in Prinzendorf. LZ