SUCHE
Warenkorb
Warenkorb wird geladen
Tickets kaufen

Tickets wählen:

Tag wählen:
  • mumok Ticket
  • Regulär
    0,00 €
  • Ermäßigt – Studierende unter 27 Jahren
    0,00 €
  • Ermäßigt – Senior*innen ab 65 Jahren oder mit Senior*innenausweis
    0,00 €
  • Ermäßigt – Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren
    0,00 €
Aufgrund von Umbauarbeiten sind nicht alle Ausstellungsebenen zugänglich. Die genauen Informationen zu den laufenden Ausstellungen und Eintrittspreisen finden Sie hier.
Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




Detail

Duchamp, Marcel
La Boîte-en-Valise
Die Schachtel im Koffer
1938 - 1941
© mumok
Objektbeschreibung Karton, Textil, Glas, Holz, Kunstleder, Keramik
Objektkategorie Publikation
Material
Technik
Maße
Objektmaß: Höhe: 38 cm, Breite: 40 cm, Tiefe: 8 cm
Erwerbungsjahr 1961
Inventarnummer B 45/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Rechteverweis Bildrecht, Wien
Weitere Informationen zur Person Duchamp, Marcel [GND]
Literatur Genau und anders :Mathematik in der Kunst von Dürer bis Sol LeWitt
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Laboratorium Moderne/Bildende Kunst, Fotografie und Film im Aufbruch
Szene des Begehrens

Marcel Duchamp La Boîte-en-Valise Thomas Trummer 1938-42 Serie C, Paris 1958 Verschiedene Materialien, Miniaturrepliken, 38 x 40 x 8 cm Erworben 1961 Ausgestattet mit Papieren, die ihn als Käsehändler ausweisen, schmuggelt Duchamp im Sommer 1941 Material für ein umfangreiches Projekt aus dem besetzten Paris. Er hat vor, eine Retrospektive seines Werkes in kleinformatigen Editionen anzufertigen. In einem Gespräch erläutert er La Boîte-en-Valise (Die Schachtel im Koffer): »Anstelle etwas zu malen, entstand die Idee, die Gemälde, die ich gern hatte, im Kleinen zu vervielfältigen. (…) Ich dachte an ein Buch, aber ich mochte diese Vorstellung nicht. Dann dachte ich an eine Schachtel, in der alle meine Werke angebracht würden wie in einem kleinen Museum, ein tragbares Museum sozusagen, und hier ist es in diesem Koffer.« (Im Gespräch mit James Johns Sweeney, 1955) Die Boîte-en-Valise ist eine Rückschau, eine Zusammenfassung des OEuvres und zugleich eine mobile Anthologie. Die gefütterte Schachtel, die mehrere Einlagen besitzt, enthält Abbildungen und dreidimensionale Multiples. Die Einzelteile können weggepackt werden und sich dann, wie der Koffer eines Handelsvertreters, buchstäblich vor den Augen entfalten. Sie ergeben durch verschiedene Stellungen divergierende Schauseiten bzw. Hängungen. Insgesamt sind es 69 Stück, wobei die Zahl wahrscheinlich eine erotische Anspielung ist. Das Werk selbst korrespondiert in gewisser Weise mit Tu m', Duchamps letztem Leinwandbild, das eine Abbildung seiner Readymades versammelt. Wird der Deckel der Schachtel geöffnet, lässt sie sich zu einer mehrteiligen Bilderwand ausbreiten, auf deren rechtem Flügel das schmale Längsformat oben zu sehen ist. In der Mitte befindet sich eine Zelluloidreproduktion von Grand Verre (Großes Glas). Das Werk, das des öfteren als »Liebesmaschine« bezeichnet wird, zeigt im oberen Bildteil eine Braut hängend. Die Junggesellen, eine Versammlung von röhrenförmigen ›Uniformen‹, bleiben im unteren Bildfeld von dem Objekt ihrer Begierde getrennt und haben nur die Möglichkeit zu heftiger, verzweifelter Masturbation. Der Mechanismus des Bildes ist aber derart kompliziert, dass er in der Regel durch ein beigestelltes Diagramm erläutert wird. Links neben dem zentralen Bild hängen drei Miniatur-Readymades in einer Kolumne. Das Urinal sitzt zuunterst neben dem unteren Teil des Grand Verre, dem Sektor der Junggesellen, Traveler's Folding Item (Zusammenfaltbarer Reiseartikel), der Überzug der Schreibmaschine, neben der zentralen Teilungslinie in der Mitte. Und Paris Air (50cc air de Paris) hängt neben dem Sektor der Braut. Die Korrespondenz besteht in einer geschlechterbezogenen Zuordnung. So verstanden gehört das Urinal zur männlichen Domäne, der Schreibmaschinenüberzug hat einen Bezug zum eigentlichen Thema des Grand Verre, dem Entkleiden der Braut durch die glücklosen Junggesellen. Paris Air schließlich illustriert die unerreichte ›ätherische‹ Qualität des Jungfräulichen.