Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Acryl, Siebdruck auf Leinwand |
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Objektkategorie | Gemälde |
Material |
Malschicht:
Acrylfarbe,
Druckfarbe
Träger:
Leinwand
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Technik |
Objekt:
Acrylmalerei,
Siebdruck
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Maße |
Objekt:
Höhe: 305 cm,
Breite: 205 cm
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Erwerbungsjahr | 1987 |
Inventarnummer | ÖL-Stg 193/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung |
Rechteverweis | Bildrecht, Wien |
Weitere Informationen zur Person | Warhol, Andy [GND] |
Literatur |
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien Hyper Real Porträts. Aus der Sammlung |
Im Jahr 1975 castet der spätere Herausgeber der amerikanischen Zeitschrift "Interview", Bob Colacello, im New Yorker Club "The Gilded Grape" Drag Queens, die für 50 Dollar für einen Freund modeln sollen. Dass es sich bei dem Freund um Andy Warhol handelt, erwähnt Colacello bei den Castings natürlich nicht. Das Werk "Ladies und Gentlemen" aus dem Jahr 1975 gehört zu der gleichnamigen Serie, die aus Gemälden, Zeichnungen und Drucken besteht. Im Gegensatz zu Andy Warhols früheren Porträts ist dies die erste Serie, in der Warhol seine eigenen Fotografien als Vorlage verwendet. Aufgenommen werden die Fotografien alle mit einer Polaroid Big Shot Kamera, die sich der Künstler in den 1970er-Jahren kauft. Das Gemälde zeigt Drag Queen Wilhelmina Ross, die uns als Josephine Baker verkleidet entgegenlacht. Hier geht Warhol malerisch vor, wie es noch nie zuvor in seinen Werken der Fall war. Er setzt die Farbflächen so ein, dass die Bilder sinnlicher erscheinen und Teile des Gesichts und Oberkörpers betonen. Dieses neue malerische Moment wird nach der Serie "Ladies and Gentlemen" zu einem Markenzeichen für Warhols Spätwerk. Des Weiteren spielt Andy Warhol bei dieser Porträt-Serie mit der Zweideutigkeit des Titels "Ladies and Gentlemen". Die Drag Queens sind zwar unter ihrem Make-up Männer, aber die Perücken, die Ohrringe und der Lippenstift enthüllen ihr wahres weibliches Wesen als Frau. Im gesamten Schaffen Warhols nehmen Drag Queens einen wichtigen Platz ein: „Neben andere Dingen sind Drag Queens lebende Zeugen wie Frauen gerne sein wollten, wie manche Leute sie immer noch gerne haben wollen und wie einige Frauen tatsächlich auch sein wollen. Drags sind das wandelnde Archiv der idealen Weiblichkeit des Filmstars. Sie leisten einen dokumentarischen Dienst, meist indem sie ihr Leben dafür hingeben diese schillernde Version hochzuhalten und zur Besichtigung verfügbar zu machen, solange diese aus nicht allzu nächster Nähe erfolgt.“, so Andy Warhol.