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Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




Sýkora, Zdeněk

Linien Nr. 15

1981
Objektbeschreibung Bleistift, Öl auf Leinwand
Objektkategorie Gemälde
Material
Objekt: Ölfarbe, Bleistift
Träger: Leinwand
Technik
Maße
Objekt: Höhe: 150,2 cm, Breite: 150,2 cm, Tiefe: 2,7 cm
Erwerbungsjahr 2007
Inventarnummer MB 40/0
Creditline Sammlung Dieter und Gertraud Bogner im mumok
Rechteverweis Sýkorova, Lenka
Weitere Informationen zur Person Sýkora, Zdeněk [GND]
Literatur Museum der Wünsche
Leidenschaftlich Exakt.Sammlung Dieter und Gertraud Bogner im mumok
Genau und anders :Mathematik in der Kunst von Dürer bis Sol LeWitt

Linien in unterschiedlicher Krümmung, Breite und Farbe sind über eine weiße Bildfläche verteilt. Sie überlagern sich, häufen sich an einigen Stellen oder enden abrupt irgendwo auf der Leinwand. Hie und da sind einzelne Punkte zu sehen. Ganz unbefangen könnte man meinen, das Bild wäre das Ergebnis eines freien und expressiven Malaktes oder einfach eine großformatige Kritzelei. Aber treten Sie näher und betrachten Sie nun die einzelnen Setzungen genauer. Sehen Sie, wie präzise die Linienverläufe sind? Und wie perfekt die einzelnen Punkte gemalt sind? Das Bild „Linien Nr. 15“ des tschechischen Künstlers Zden?k Sýkora ist eine streng kalkulierte Komposition. Sýkora war einer der ersten Künstler seines Landes, die den Computer für ihre Arbeit nutzten. Jedoch ließ er den Computer nie das ganze Bild generieren, sondern er setzte den Rechner nur als Hilfsmittel ein. „Ich benutze den Computer wie Leonardo Zirkel und Lineal benutzt hat“, so Sýkora, „als Hilfsmittel, das aber keinen direkten Einfluss auf die Kunst hat.“ Seine Bilder sind eine Kombination aus intuitiven Entscheidungen und computergenerierten Zufallskalkulationen. Am Beginn der Bildentwicklung legte der Künstler bestimmte Parameter fest, die das Ergebnis im Gesamtaufbau bestimmen: so etwa die Breite der Linien, ihre Verläufe, die Richtungen, in die sie sich bewegen, die Form ihrer Kurven oder auch ihre Farbigkeit. Darauf basierend, generierte der Computer zufällige Zahlenwerte, die Sýkora dann in Malerei übertrug. Dies hat zur Folge, dass wir das Bild als einen Ausschnitt einer größeren Einheit, als einen Ausschnitt eines Koordinatensystems empfinden. Schauen Sie nach rechts oben: Die Leinwand hört auf, die Linien scheinen aber weiterzulaufen. Das Bildformat, das Quadrat, so Sýkora, sei optimal, um auf die Unabgeschlossenheit, die Fortsetzung außerhalb der Leinwand zu verweisen. Auf die Frage, was bei ihm vorherrschend sei, der Verstand oder das Gefühl, die Berechnung oder die Intuition, antwortete Sýkora: „Es wäre ratsam, alle kontrastierenden Grenzziehungen zwischen subjektivem und objektivem Schaffen zu eliminieren, weil diese beiden Prozesse parallel ablaufen und nicht voneinander getrennt werden können. Obwohl ich bei meiner Arbeit Systeme verwende, sind sie paradoxerweise das Ergebnis meiner Intuition.“