Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Wolle und Plastikgegenstände auf Polyesterform |
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Objektkategorie | Skulptur |
Material | |
Technik | |
Maße |
Objektmaß:
Höhe: 158 cm,
Breite: 110 cm,
Tiefe: 65 cm
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Erwerbungsjahr | 2003 |
Inventarnummer | P 599/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, ehemals Sammlung Hahn, Köln |
Rechteverweis | Bildrecht, Wien |
Weitere Informationen zur Person | Saint Phalle, Niki de [GND] |
Literatur | Nouveau Réalisme. Schwerpunkte der Sammlung |
„Napoléon, Napoléon, tu as une araignée dans le plafond“ ist eine Plastik der Künstlerin Niki de Saint Phalle. Der Titel bezieht sich auf den französischen Kaiser Napoléon am Ende des 18. Jahrhunderts. Wörtlich übersetzt hat Napoléon eine Spinne an der Decke. Die „Spinne an der Decke zu haben“ ist in Frankreich allerdings eine bildhafte Redewendung. Im Deutschen bedeutet sie in etwa „nicht alle Tassen im Schrank" oder einen „Vogel“ im „Oberstübchen“. Das Werk erinnert an eine riesenhafte Maske, auf deren Stirn eine dicke Spinne sitzt. Die Oberfläche des übergroßen Gesichts ist ein Wirrwarr aus bunten verschlungenen Woll- und Stofflagen. In diese wickelt und montiert die Künstlerin Versatzstücke der Alltagswelt, wie Spielzeug und andere Plastikgegenstände. So entsteht eine Art absurde Reliefhaut, die sich über ein Grundgerüst spannt. Diese Verwendung von Alltagsmaterialien, die neu arrangiert und in überraschende Zusammenhänge gestellt werden, ist typisch für die Gruppe der Nouveaux Réalistes, zu denen auch Niki de Saint Phalle gehört. Der große Kopf gehört zu einer ganzen Reihe von Werken der Künstlerin aus der Mitte der 1960er-Jahre. Hierbei wendet sie immer wieder die Technik der Assemblage an, bei der dreidimensionale Objekte zusammengefügt werden. Der Begriff leitet sich von „Collage“ ab, bei der Zweidimensionales zu- und übereinander geklebt wird. Im Oeuvre Saint-Phalles gehören diese Arbeiten, zu denen „Napoléon, Napoléon, tu as une araignée dans le plafond“ gehört, zu eine Art Zwischenphase. Sie entstehen nach den ersten Schießaktionen von 1961, bei denen die Künstlerin buchstäblich mit einem Gewehr auf mit Farbbeuteln präparierte Leinwände feuert. Später modelliert sie Serien von archetypischen Frauenfiguren, die sogenannten Nanas. Fragen nach der Rolle der Frau stehen immer im Zentrum ihrer Arbeiten. Sie selbst sagt: „Ich bin gezwungen in meinen Arbeiten jede Art von Freude, Begierde, Wut und Schmerz und Humor zu Offenbaren. Es ist mein ganzes Leben. Nichts bleibt verborgen.“