Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Bronzeguss |
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Objektkategorie | Skulptur |
Material |
Objekt:
Bronze
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Technik |
Objekt:
Bronzeguss
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Maße |
Objektmaß:
Höhe: 152 cm,
Breite: 60 cm,
Tiefe: 85 cm
Grundplatte (Detail):
Breite: 79 cm,
Tiefe: 60 cm
Objekt:
Gewicht: 235 kg
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Erwerbungsjahr | 1962 |
Inventarnummer | P 40/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Geschenk des Künstlers |
Rechteverweis | Bildrecht, Wien |
Weitere Informationen zur Person | Moore, Henry [GND] |
Literatur | Florian Pumhösel |
„Mich bewegt am stärksten eine Skulptur, die vollblütig und autark, vollrund ist, […] sie ist nicht völlig symmetrisch, sie ist statisch, kraftvoll und vital, sie strahlt etwas von der Energie und Mächtigkeit großer Berge aus. […] Plastik sollte auf den ersten Blick einiges Unklares und auch verborgene Bedeutung beinhalten. […] sie sollte nie sofort alles über sich aussagen“, schrieb der im Jahr 1898 geborene englische Bildhauer Henry Moore. Dies gilt auch für seine Darstellung einer Parze, einer altrömischen Schicksalsgöttin, aus dem Jahr 1957. Kommen Sie der Skulptur näher und schauen Sie auf ihre Merkmale. Die von allen Seiten bearbeitete sitzende Bronzefigur erweckt mit ihren runden organischen Formen den Eindruck der Veränderlichkeit, als ob sie sich im Prozess einer fortschreitenden Verwandlung befände. Die Arme fehlen, die knollenförmigen Beine sind bei den Knien abgeschnitten. Der bauchige Oberkörper, die stark ausgeprägten weiblichen Merkmale mit besonderer Akzentuierung der Brüste, des Nabels, des Gesäßes und der disproportioniert kleine Kopf fallen auf. Die Formen wirken archaisch und erinnern an Venusfiguren aus der Steinzeit. Die Parze wirkt ruhig und gedankenverloren. Sie entzieht sich dem Blickkontakt mit den Betrachtenden und scheint dadurch distanziert und schüchtern, vielleicht sogar ängstlich. Die Betrachterinnen und Betrachter sind eingeladen, der sanften Monumentalität der Schicksalsgöttin gegenüberzutreten, die der Mythologie zufolge den Faden des Lebens spinnt. Wie Henry Moore selbst sagte: „Ich kenne kein gutes Kunstwerk, das kein Geheimnis hat.“