Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Bronzeguss |
---|---|
Objektkategorie | Plastik |
Material |
Objekt:
Bronze
|
Technik |
Objekt:
Bronzeguss
|
Maße |
Objektmaß mit Sockel:
Höhe: 29 cm,
Breite: 23,7 cm,
Tiefe: 25,6 cm
Objekt:
Gewicht: 10,4 kg
Detailmaß Objekt:
Höhe: 45,7 cm,
Breite: 23,7 cm,
Tiefe: 26,7 cm
|
Erwerbungsjahr | 1964 |
Inventarnummer | P 42/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien |
Rechteverweis | Gemeinfrei | public domain |
Weitere Informationen zur Person | Duchamp Villon, Raymond [ULAN] | Duchamp Villon, Raymond [GND] |
Literatur |
Porträts. Aus der Sammlung ArchiSkulptur. Dialoge zwischen Architektur und Plastik Kunstwelten im Dialog. Von Gauguin zur globalen Gegenwart Laboratorium Moderne/Bildende Kunst, Fotografie und Film im Aufbruch |
Nach einem begonnenen Studium der Medizin, wendet sich Raymond Duchamp-Villon, einer der beiden älteren Brüder von Marcel Duchamp, der Bildhauerei zu. Zunächst orientiert er sich an Auguste Rodin, dann entdeckt er 1910 den Kubismus für sich. Jedoch tendiert die Formzergliederung bei ihm nie zur reinen Flächenrhythmik, sondern bewahrt sich stets einen physiognomischen Zug, was ihn zu einem bedeutenden Porträtisten macht. Als Soldat im Ersten Weltkrieg ist Duchamp-Villons in der Champagne stationiert, wo er 1916 an Typhus erkrankt. Er wird ins Militärspital von Mourmelon verlegt, wo ihn vor allem Professor Gosset betreut. Sein Arzt, mit dem er sich rasch anfreundet, dient ihm als Modell für seine letzte Skulpturengruppe. Neben einem realistischen Porträt entstehen zunehmend reduzierte Fassungen; die Abstraktion und die Stereometrie steigern sich von Kopf zu Kopf. Das Gosset-Porträt von 1917 teilt den Kopf in eine konvexe Stirn-Nasen-Partie und in ein konkaves Untergesicht. Der aus tiefen Augenhöhlen starrende Blick kann auch als Vorahnung des eigenen Todes interpretiert werden. Zufrieden mit der Entwicklung, teilt der Künstler in einem Brief mit, dass er in diesem Porträt einen Ausgangspunkt für Neues sehe, jedoch aber zu schwach sei, um das Werk zu vollenden. Er stirbt bereits im Oktober 1918.