Detail

Tom Burrs Installationen sind nicht zu übersehen. Trotz ihrer schlichten Grundform und einfachen dunklen Farbigkeit dominieren sie den Ausstellungsraum. Tom Burr bedient sich der strengen Formensprache der Minimal Art der 1960er-Jahre und verwendet einfache industrielle Materialien und serielle Anordnungen. Die Künstler der Minimal Art, wie Carl Andre oder Donald Judd, wollten besonders nüchterne Werke schaffen, die frei von Bedeutung sein sollten und uns im Betrachten immer nur auf unsere eigene Wahrnehmung zurückwerfen. Beim Betrachten der schwarzen Boxen von Tom Burr dagegen eröffnet sich ein ganzes Szenario von Assoziationen und Bedeutungszuschreibungen. Die Objekte erscheinen wie Käfige, Pferdeboxen mit geöffneter Tür, wir können sie betreten und werden feststellen, dass das Gefühl von innen nach Außen zu blicken ein ganz anderes ist als die Objekte einfach nur von Weitem zu betrachten. Käfige gab und gibt es nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen und Burrs Boxen können auch ein leichtes Unbehagen hervorrufen, vergegenwärtigt man sich, wie überall auf der Welt Mechanismen der Gewalt und Reglementierung sich des Käfigs bedienen. Die einfache geometrische Form wird damit zu einem Symbol von Macht und Kontrolle.