Objektbeschreibung | Zerkleinerte Illustrierte "Quick", mit Fett vermengt, in Wursthaut gefllt |
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Objektkategorie | Skulptur |
Maße |
Objektmaß:
Höhe: 26 cm,
Breite: 10 cm,
Tiefe: 10 cm
Durchmesser:
Durchmesser: 10 cm
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Erwerbungsjahr | 1978 |
Inventarnummer | B 492/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, ehemals Sammlung Hahn, Köln |
Rechteverweis | Dieter Roth Estate |
Weitere Informationen zur Person | Roth, Dieter [GND] |
Literatur | museum moderner kunst.SAMMLUNG HAHN |
Dieter Roth gilt als einer der großen Universalkünstler des 20. Jahrhunderts. Sein Einfluss auf das Kunstgeschehen hält bis heute an. Sein Werk ist außergewöhnlich umfangreich und vielfältig: Grafik, Malerei, Installation, Zeichnung, Skulptur, Film, Fotografie, Performance, Aktionskunst, Dichtung, Musik – Roths Werk umfasst scheinbar jede nur erdenkliche Form und Ebene künstlerischen Ausdrucks. Er gilt als Begründer der Eat Art: Seine Arbeiten aus verderblichen Lebensmitteln stellen bis heute die Vorstellung einer für die Ewigkeit gemachten Kunst infrage. Eine zentrale Stelle im Schaffen des Künstlers besetzen Sprache und Literatur. Roth, der unzählige Tagebücher verfasste, Essays, Theaterstücke und Gedichte schrieb, Zeitschriften herausgab und Bücher verlegte, verwendete sie in seinem künstlerischen Werk in vielfältiger Form. Für seine „Literaturwürste“ verarbeitete er – im wahrsten Sinne des Wortes – Zeitschriften oder Romane, die er in kleine Papierschnipsel zerschnitt. In den originalen Wurstrezepten ersetzten diese, vermischt mit Gewürzen und Fett, den Fleischanteil. Der zuvor ausgeschnittene Titel des Werkes – hier jener der Zeitschrift „Quick“ – wurde gleichsam als Etikett auf die Wursthaut appliziert. Den Höhepunkt dieser Werkreihe stellt wohl die Arbeit „Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Werke in 20 Bänden“ dar, Hegels Werkausgabe als Würste hängend in einem Holzgestell präsentiert. Neben der Fülle ist die Wiederverwertung von Vorgefundenem ein weiteres wesentliches Prinzip in Roths Werk. Miteinkalkuliert und gewünscht sind, etwa in seinen „Schimmelbildern“, die natürlichen Verwandlungsprozesse, denen verwendete organische Materialien wie Käse, Schokolade oder Fett unterliegen. Umwelteinflüsse, Getier oder schlicht die Zeit werden so zu Mitgestaltern von Roths vergänglicher Kunst.