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Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




Marden, Brice

Tropezienne (Thinking Blue)

Tropezienne (Blau Denken)
1969 - 1970
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1/2© mumok
2/2© mumok
Objektbeschreibung Öl, Wachs auf Leinwand
Objektkategorie Gemälde
Material
Objekt: Ölfarbe, Wachs
Träger: Leinwand
Technik
Objekt: Malerei
Maße
Rahmen: Höhe: 178 cm, Breite: 95 cm, Tiefe: 7 cm
Erwerbungsjahr 1981
Inventarnummer ÖL-Stg 112/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung
Rechteverweis Bildrecht, Wien
Weitere Informationen zur Person Marden, Brice [GND]
Literatur Museum der Wünsche

Innerhalb der radikalen Reduktionstendenzen der amerikanischen Minimal Art nimmt Brice Marden mit seinen seit den frühen 60er-Jahren entstehenden monochrom grauen Bildern eine durchaus eigenständige Position ein. Im Gegensatz zu den klassischen Minimalisten Frank Stella oder Donald Judd, die durch ihren formalen Purismus eine vom Humanen gänzlich losgelöste Abstraktion zu etablieren suchten, ist Mardens Kunst durchdrungen von Anspielungen auf Persönliches und Existenzielles. Bereits mit seinen ersten Bildern legte sich Marden auf die ambivalente Farbe Grau fest, deren vielschichtige tonale Abstufungen und Stimmungslagen in der Folgezeit zu einem bestimmenden Thema wurden. Marden vermischte seine Ölfarbe mit heißem Wachs, trug diese Mischung zunächst mit einem breiten Pinsel auf die Leinwand auf und überarbeitete sie dann mit einem Spachtel und einem spitzen Messer. In langer Detailarbeit legte Marden mehrere dieser Schichten übereinander. Allein am unteren Bildrand – so auch in "Tropezienne (Thinking Blue)" – ließ er einen schmalen, ausgefransten Streifen frei. An dieser Stelle wurde der komplexe Arbeitsprozess mit seinen zahlreichen Verwischungen und Überlagerungen offengelegt. Auf der Bildoberfläche entstand hingegen ein reges, jedoch unzusammenhängendes Formengespräch zwischen völlig disparaten Markierungen: leichte Unregelmäßigkeiten des Farbauftrags, feine Kratzer und Einkerbungen, Fingerabdrücke – Spuren des Arbeitsprozesses, die das Farbgemisch in seiner haptischen Materialität erfahrbar machen. Die Oberflächenstruktur evoziert die organische Dichte menschlicher Haut. Mit diesem körperbezogenen Bildbegriff steht Mardens Kunst in bewusstem Gegensatz zu den atmosphärischen, entmaterialisierten Farbräumen des abstrakt-formalen Minimalismus.