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Aufgrund von Umbauarbeiten sind nicht alle Ausstellungsebenen zugänglich. Die genauen Informationen zu den laufenden Ausstellungen und Eintrittspreisen finden Sie hier.
Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




Detail

Nauman, Bruce
Walk with Contrapposto
1968
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1/7© mumok
2/7© mumok
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4/7© mumok
5/7© mumok
6/7© mumok
7/7© mumok
Objektbeschreibung 16mm Film transferiert auf DVD, s/w, Ton, 54 min
Objektkategorie Medien-Video
Erwerbungsjahr 2005
Inventarnummer AV 155/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Rechteverweis Bildrecht, Wien
Weitere Informationen zur Person Nauman, Bruce [GND]

Bruce Nauman geht. Langsam setzt er Fuß vor Fuß, und alles, was wir hören, ist der Klang seiner Schritte und das Knirschen von Steinchen auf Beton. Fast eine Stunde lang sehen wir ihn in einem schmalen Gang auf und ab gehen. Die Arme hält er in seltsamer Haltung über und hinter dem Kopf. In immer gleichem Rhythmus macht er einen Schritt und bleibt stehen. Dabei nimmt er die Haltung klassischer griechischer Statuen ein, den Kontrapost: Das Standbein trägt die Hauptlast des Körpers, während das Spielbein leicht gebeugt bleibt. Der Begriff leitet sich vom italienischen Wort „contrapposto“, „Gegensatz“, ab. Die Idee dieser Körperhaltung ist es, einen harmonischen Ausgleich der menschlichen Figur im Stehen zu erreichen. Der Künstler wird also zwischen jedem Schritt kurz zu seinem eigenen Standbild. In immer gleicher Abfolge scheint er zur Wiederholung des fast übertriebenen Kontraposts gezwungen zu sein. Von der Idee harmonischer Leichtigkeit in der antiken Bildhauerei oder den Figuren der Renaissance bleibt bei Bruce Nauman nichts übrig. Der lange Gang führt scheinbar nirgendwohin, und so bleibt nur das buchstäblich ausweglose Verharren in dieser bedrückenden räumlichen Situation. Für diesen Schwarz-Weiß-Film hat Nauman sich 1968 in seinem Atelier in Southampton in England einen etwa 50 Zentimeter breiten Korridor gebaut. Dieser ist gerade breit genug, um die Kontraposthaltung einnehmen zu können, ohne dass seine Hüften die Wände berühren. Eine lockere Armführung erlaubt die räumliche Situation aber nicht mehr. Nauman hat seine 16-mm-Kamera so platziert, dass wir sein Gesicht nicht gut erkennen können. Der Fokus unseres Blickes liegt also nur auf seinen Körperbewegungen. Wieder und wieder. Nauman selbst sagt: „Ja, die Unfähigkeit, sich zu entwickeln, sich zu verändern, dieses Gefühl, sich selbst nicht entkommen zu können, spielt schon in vielen Videos eine Rolle. Ich weiß auch nicht, woher ich das habe. Manches kommt wohl aus der Musik, von Leuten wie Philip Glass, Steve Reich oder La Monte Young, die mich mit ihrer Endlosmusik schon früh begeistert haben.“