21. Februar bis 18. Mai 2014
Musée à vendre pour cause de faillite
Herbert Foundation und mumok im Dialog
Die Sammlung von Annick und Anton Herbert ist eine der bedeutendsten Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst in Europa. Das belgische Ehepaar begann im Sog der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der 1968er-Bewegung Kunst zu erwerben. Seine Begeisterung und sein Interesse galten jenen Entwicklungen, die – parallel zu den gesellschaftlichen Erneuerungsbestrebungen der Zeit – die Erweiterung des Kunst- und Werkbegriffs vorantrieben. Annick und Anton Herbert erstanden bedeutende Werke von amerikanischen wie europäischen VertreterInnen der Minimal Art sowie konzeptueller Tendenzen – darunter Arbeiten von Carl Andre, Art & Language, Marcel Broodthaers, Hanne Darboven, Dan Graham, Donald Judd, On Kawara, Sol LeWitt, Bruce Nauman, Michelangelo Pistoletto, Gerhard Richter, Niele Toroni und Lawrence Weiner. Ab Mitte der 1980er-Jahre kamen mit Werken von Martin Kippenberger, Franz West und Mike Kelley noch wesentliche Vertreter einer späteren Künstlergeneration hinzu. Der (bisher) letzte in die Sammlung aufgenommene Künstler ist Heimo Zobernig.
2008 brachten die Herberts den Großteil ihrer Sammlung in eine Stiftung ein, in deren Rahmen sie seit Juni 2013 jeweils über die Sommermonate in einer ehemaligen Industriehalle in Gent der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Die Ausstellung in Wien mit dem bewusst provokant gewählten Titel Musée à vendre pour cause de faillite („Museum zu verkaufen wegen Konkurs“) wird die letzte umfassende Präsentation außerhalb des Stiftungsgebäudes sein. Bereichert durch einzelne von den Herberts präzise gewählte Schlüsselwerke aus dem Fundus des mumok, wird die Sammlung in Wien so umfassend wie nie zuvor gezeigt.