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Aufgrund von Umbauarbeiten sind nicht alle Ausstellungsebenen zugänglich. Die genauen Informationen zu den laufenden Ausstellungen und Eintrittspreisen finden Sie hier.
Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




Collect

Brooke, Kaucyila
Vitrinen in Arbeit - O.T. #89
2002 - 2005
© mumok
Objektbeschreibung Farbfotografie
Objektkategorie Skulptur
Maße
Objektmaß: Höhe: 78,6 cm, Breite: 78,6 cm, Tiefe: 3,1 cm
Erwerbungsjahr 2009
Inventarnummer G 1284/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Rechteverweis Brooke, Kaucyila
Weitere Informationen zur Person Brooke, Kaucyila [GND]

„Vitrinen in Arbeit“ klingt nach einem Notbehelf, einer Entschuldigung dafür, dass gerade nichts zu sehen ist: Die Vitrine ist leer, kein Objekt ist darin. Aber die Vitrine selbst ist Teil der Inszenierung des Ausstellungsraums und ist Teil einer Erzählung, die davon handelt, was gesammelt wird, wie es präsentiert wird, nach welcher Ordnung Objekte aufgestellt werden und in welchem historischen Zusammenhang all dies geschah und geschieht. Während einer längeren Umbauphase fotografiert die amerikanischen Künstlerin Kaucyila Brooke im Naturhistorischen Museum in Wien Objekte und Vitrinen, gerade einmal auf der anderen Straßenseite gegenüber dem Museumsquartier. Deutlich erkennbar sind die palastartigen Räumlichkeiten des 1889 eröffneten Baus an der Wiener Ringstraße. Das Naturhistorische Museum hat lange seine historischen Präsentationsformen beibehalten, so wird etwa erst Mitte der 1990er-Jahre elektrisches Licht in die Ausstellungsräume eingebaut. Bis dahin müssen manche Säle in den Wintermonaten schon am 2 Uhr Nachmittags wegen zu wenig Licht geschlossen werden. Kaucyila Brooke besucht das Museum, als es 2002 gerade grundlegend renoviert wird. Über drei Jahre dokumentiert sie diese Arbeiten mit einer Fotoserie. Die Transformation des Raumes, die Fehlstellen, leeren Vitrinen und Reste der alten Präsentation zeigen ein verändertes Verständnis musealer Präsentationsformen im Laufe eines Jahrhunderts. Damit wird auch auf die Geschichte des Sammelns und Ausstellens selbst verwiesen, und damit auf ein Weltbild, das von kolonialen Machtempfinden geprägt ist, indem es darum geht Natur zu unterwerfen, zu sammeln und zu kategorisieren, nach selbst erfundenen, westlich geprägten Richtlinien. Neben den Häusern der Kunst und der Musik an der Ringstrasse ist das Naturhistorische Museum eine weitere Inszenierung imperialer Macht und Dominanz. Es ist vom Kaiserhaus als Auftraggeber gestiftet: „Dem Reiche der Natur und seiner Erforschung“, so steht es bis heute an der Fassade.