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Behutsam legt eine Frau leichte Tücher (blau-weiß-rot) um ihre Hüften, als würde sie sogleich mit einem Bauchtanz beginnen. Der Verweis auf das Klischee von orientalischer Weiblichkeit kleidet sich bezeichnenderweise in die Farben der französischen Nation. Sobald der Körper nach wenigen Minuten tatsächlich zu rhythmischen Bewegungen ansetzt, plärrt in penetranter Weise die Marseillaise los. Das Heroisch-Nationale der Marschmusik dominiert die erwartete Sinnlichkeit des Tanzes. Aus der Perspektive einer jungen Algerierin in Frankreich bringt Zoulikha Bouabdellah in ironischer und äußerst verdichteter Form die Geschichte des Kolonialismus und eine postkoloniale Gegenwart, die von Exotismen wie Rassismen gleichermaßen geprägt ist, ins Bild.