Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Öl auf Leinwand |
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Objektkategorie | Gemälde |
Material |
Malschicht:
Ölfarbe
Träger:
Leinwand
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Technik |
Objekt:
Ölmalerei
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Maße |
Rahmen:
Höhe: 210 cm,
Breite: 301,6 cm,
Tiefe: 8 cm
Objekt:
Höhe: 183 cm,
Breite: 274 cm
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Erwerbungsjahr | 1991 |
Inventarnummer | ÖL-Stg 252/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung |
Rechteverweis | Leslie, Alfred |
Weitere Informationen zur Person | Leslie, Alfred [GND] |
Auf den ersten Blick sieht das Bild von Alfred Leslie etwas deplaziert aus: Ein riesiges Landschaftsgemälde, eher ein altmodisches Motiv, das gar nicht in die Vorstellung einer großstädtischen Avantgarde der 1970er-Jahre passen will, sondern eher in die dekorative Villenausstattung vergangener Jahrhunderte. Leslie hat dieses Bild nicht nach Fotovorlagen, sondern nach eigenen Zeichnungen gemalt. Über mehrere Monate hat er, unter dem Eindruck der wechselnden Jahreszeiten und der damit verbundenen Lichtverhältnisse, Skizzen in freier Natur von einem bestimmten Aussichtspunkt aus angefertigt. Nur der Baum im Vordergrund ist später hinzugefügt: Um ihn naturgetreu malen zu können, hat Leslie einen Ast mit ins Studio genommen. Leslie wiederholt mit seiner Arbeit genau das, was ein anderer Maler über 100 Jahre vor ihm schon einmal gemacht hat: 1836 schuf Thomas Cole ein Landschaftsbild von genau demselben Blickpunkt aus. Sein Werk, heute im Metropolitan Museum in New York, gehört zu den Hauptwerken der sogenannten Hudson River School. Diese besondere amerikanische Form der Landschaftsmalerei beschreibt Amerika mit pastoralen Landschaftsbildern, in denen Mensch und Natur in Einklang miteinander leben und macht die Weite der amerikanischen Natur in romantisch idealisierter Form zum Ziel von Entdeckung, Erforschung und Besiedlung. Coles Blick vom Mount Holyoke in Massachusetts ist bei Leslie kühler und klarer. Seine Neuschöpfung zitiert zwar die Tradition der Landschaftsmalerei, zeigt allerdings auch das Eindringen der Zivilisation, die Zersiedelung oder die Strassen, die den eleganten Schwung der Flussbiegung durchbrechen.