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Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




Collect

Bellmer, Hans
La Bouche
Der Mund
1935
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1/2© mumok
2/2© mumok
Objektbeschreibung Silberbromidabzug, koloriert
Objektkategorie Fotografie
Material
Objekt: Papier
Technik
Maße
Objektmaß: Höhe: 16 cm, Breite: 16 cm
Rahmenmaß: Höhe: 39,5 cm, Breite: 32 cm
Erwerbungsjahr 1978
Inventarnummer B 308/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Rechteverweis Bildrecht, Wien
Weitere Informationen zur Person Bellmer, Hans [GND]

Was auf den ersten Blick wie ein lasziv drapierter Frauenkörper auf einem Stuhl aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als surreal-groteske Inszenierung von Beinprothesen. Motive wie „La Bouche“, „der Mund“, haben Hans Bellmer berühmt gemacht. Seit Anfang der 1930er-Jahre beschäftigte sich der 1902 im heutigen Katowice in Polen geborene Künstler mit Puppen. Im offenen Widerspruch zum nationalsozialistischen Körperkult baute er sich 1933 aus Teilen einer Schaufensterpuppe, aus Wachs, Holz, Gips und Klebstoff seine erste Puppe, die er mit Glasaugen und Perücke ausstaffierte. Sie war seine „nicht arische“, so Hans Bellmer, Gefährtin und wurde neben weiteren Puppen zum bestimmenden Motiv seines gesamten Werks. Die Puppe wird für ihn zum Ersatz des realen Körpers und zu einer Projektionsfläche des erotischen Begehrens und der Grenzüberschreitung. Bellmer arrangierte und inszenierte Puppen und Körperfragmente auf verschiedenste Weise, bandagierte und schnürte sie, gab ihnen fetischisierende Versatzstücke wie Kniestrümpfe oder Schuhe und bot ihnen unterschiedliche Kulissen. Diese zumeist verstörenden Arrangements, die Verrenkungen, Verdopplungen oder Fragmentierungen des weiblichen Körpers hielt er bis zu seinem Tod in unzähligen Zeichnungen, Grafiken oder kolorierten Fotografien fest. Puppen waren vor allem im Surrealismus ein wichtiges Motiv. Im Umkreis um André Breton wurden Hans Bellmers Fotografien als „anarchistisch-erotische Inszenierungen“ bewertet und geschätzt und im surrealistischen Magazin „Minotaure“ veröffentlicht. Kritischere Stimmen wiederum sagten ihm aufgrund des obsessiv wiederholten Themas neurotische Störungen nach, von Fetischismus über Voyeurismus bis hin zu Sadomasochismus.