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Die Geselligkeit des bayrischen Bierzelts ist sprichwörtlich und steht in aller Welt für Gemütlichkeit und Frohsinn, für ausgelassenes Feiern inmitten einer Vielzahl Gleichgesinnter. „Bavarian Kick“ von Paul McCarthy zeigt, wie das eigentlich harmlose und komische ins Unheimliche kippen kann. Zwei Puppen als Mann und Frau auf einer Plattform kommen hinter Türen hervor und prosten sich unentwegt zu. Dann geben sie sich gegenseitig einen Tritt. Das gesellige Anstoßen mit dem Bierkrug, was im Bierzelt immer und immer wieder den gemeinsamen Frohsinn unterstreicht, wird bei Mc Carty zur sinnentleerten bedrohlichen Geste. Was zunächst als witzige Persiflage auf bayrisches Brauchtum gelesen werden kann, wird stellt sich bei längerer Betrachtung als eine sich immer wiederholende, geradezu enervierende, Entladung von Gewalt dar. Paul Mc Carthy hat das Wort Slaptstick wörtlich genommen: Die Darsteller seiner kleine Komödie schlagen wirklich zu. Mc Carthy sucht die Aggressivität hinter den scheinbar harmlosen Gesten und Gewohnheiten des Alltags. Die Motive seiner Arbeiten leben von der Übersteigerung des Banalen kindlichen und lieblich kitschigen zu bedrohlichen Szenarien, die mit sexuelle provokativ beziehungsweise absichtlich politisch unkorrekt sind.