Ausstellung |
28. März 2025 bis 12. April 2026
Nie endgültig!
Das Museum im Wandel
Der 26. April 1979 markiert für das heutige mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien einen Meilenstein: die Erweiterung der Sammlungen des ehemaligen 20er Hauses durch umfangreiche und kunsthistorisch maßgebliche Dauerleihgaben des Ehepaars Peter und Irene Ludwig aus Aachen. Es handelte sich dabei um einen sammlungspolitischen Zuwachs, der auch eine Vergrößerung der musealen Ausstellungsflächen bedingte. Zusätzlich zum 20er Haus eröffnete in der Folge das Museum moderner Kunst im Palais Liechtenstein. Die intensive Netzwerkarbeit des Künstlerhauspräsidenten Hans Mayr seit Mitte der 1970er-Jahre und die strategische Diplomatie von Hermann Fillitz (Ordinarius für Kunstgeschichte, Universität Wien) trugen mit dieser Erweiterung kulturpolitische Früchte. Die nahezu 200 Leihgaben bedeuteten nicht nur eine Ergänzung des Bestands, sondern setzten innerhalb der Sammlung auch neue Schwerpunkte: So kamen Werke der Pop Art und des Fotorealismus ans Haus, die durch den vorangegangenen Erwerb der Sammlung von Wolfgang Hahn mit ihrem Fokus auf dem Nouveau Réalisme ergänzt wurden.
1981 folgte mit der Gründung der Österreichischen Ludwig-Stiftung durch die damalige Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg und das Ehepaar Ludwig ein weiterer großer Schritt. Ein Großteil der bisherigen Leihgaben ging damit in den Besitz der Stiftung über und konnte so als Dauerleihgaben in der Sammlung verankert werden. Im Gegenzug verpflichtete sich die Republik Österreich zu einer jährlichen, wertgesicherten Zahlung an die Stiftung, was dieser ermöglichte, in den Folgejahren bedeutende Kunstwerke zu erwerben, die die internen Ankaufsbudgets weit überstiegen.
Die Ära Dieter Ronte (1979 – 1989)
Die Ausstellung widmet sich dem Wandel der Institution in der Direktionszeit von Dieter Ronte (1979 bis 1989). Exemplarische Einblicke in die Heterogenität der Sammlungserweiterungen werden mit kulturpolitischen Parametern und programmatischen Entscheidungen dieses Jahrzehnts gegengelesen. Gerade in dieser Zeit legte man die Grundsteine für Kollaborationen mit Sammler*innen, war aktiv in gesellschaftspolitischen Belangen und bereitete durch strategische Erwerbungen Sammlungsschwerpunkte der folgenden Jahrzehnte vor.
Nie endgültig! – Die Vision einer Institution
„Nie endgültig“ – diese von Hertha Firnberg geprägte Formel definiert das mumok bis heute als dynamischen Ort des Wandels. Diese Idee wird in der Ausstellung durch ein offenes Format mit interaktiven Möbeln und Dialogräumen lebendig, die das Museum als Plattform für kollektives Forschen, Lernen und Hinterfragen inszenieren. Das Museum wird zu einem Ort, an dem Kunst nicht nur vermittelt, sondern auch gemeinsam erforscht und hinterfragt wird.
Die Besucher*innen erwartet ein offenes Ausstellungsformat, in dem Museumspraxis und alles, was sie umfasst, als Beziehungsarbeit verstanden wird. Kunst wird von der Institution so nicht nur gezeigt, sondern gemeinsam reflektiert und erlebt.
Rückblick und Perspektive
Die Ausstellung Nie endgültig! Das Museum im Wandel reiht sich in eine Serie von Präsentationen, welche die Sammlungspolitik des Hauses seit seiner Entstehung aufarbeiten. Nach Ausstellungen über den Gründungsdirektor Werner Hofmann (1962 bis 1969) und die Ära von Alfred Schmeller (1969 bis 1979) widmet sich die aktuelle Ausstellung nun der Direktion von Dieter Ronte (1979 bis 1989).
Eröffnung: 27. März 2025