Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
mumok Editionen
Die Edition von Anna-Sophie Berger bezieht sich auf die Arbeit Pea earring (2015) aus der Ausstellung Places to fight and to make up (2016/2017):
Gezeigt wird ein Ohrring aus einem getrockneten Erbsensamen in einer klauenartigen Silberfassung. Einerseits handelt es sich hier um ein persönliches Schmuckstück, andererseits hinterfragt die Verwendung des Samens den Ernährungsprozess unserer postindustriellen Gesellschaft. Der Prozess des Ernährens sei, wie Berger formuliert, »ein intimer, sinnlicher, der mit der politischen Dimension unserer Ernährung und deren Auswirkung auf die Umwelt kollidiert«. Der Samen ist vollkommen intakt und wird bis zu seiner Verwendung sicher aufbewahrt. Der geringe kommerzielle Wert des Samens kontrastiert stark mit dem Wert des Silbers. Die Künstlerin hebt das Potenzial des Objekts hervor, indem sie auf dessen Möglichkeit, Leben und Nahrung zu spenden, verweist.
(Auszug aus dem Essay Anna-Sophie Bergers ‚Ethik der Objekte‘ von Marianne Dobner, in: Anna-Sophie Berger. MANUAL, Ausst. Kat., Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Köln, 2016, S. 57-58)