Larry Poons, der von 1955 bis 1957 zunächst Musik am New England Conservatory of Music in Boston studierte, wandte sich Ende der 1950er-Jahre der Malerei zu. Im Laufe einer fünf Jahrzehnte umfassenden Karriere sollte Poons diverse Stile durchlaufen, baute beinahe skulpturale Wandreliefs auf, integrierte lyrisch abstrakte und stellenweise gar gegenständliche Elemente in sein Repertoire oder ließ die Farbe in breiten Pinselstrichen und Schüttungen gleichsam aus dem Bild rutschen. Bevor er jedoch zu derart freien Formen der Auseinandersetzung mit den Mitteln der Malerei kam, machte Poons ab Anfang der 1960-Jahre zunächst mit einer Reihe von streng komponierten Leinwänden von sich reden, die zwischen den Farbfeldexperimenten des Color Field Paintings und den flirrenden retinalen Versuchsanordnungen der Op Art changierten. Trotz der recht rigiden Konstruktion und akribischen Ausführung dieser Leinwände meint man, in ihnen eine gewisse Musikalität, eine Art Synkopierung oder rhythmisch auffällige Strukturierungen zu erkennen.
Auf Nixe’s Mate von 1961 findet sich ein ausgeklügeltes, beinahe an ein Lochkartensystem oder eine Bewegungsnotation erinnernde Abfolge von ovalen Punkten in Blau und Grün. Diese Punkte laufen schräg über die Bildfläche der über zweieinhalb Meter breiten und das gesamte Sichtfeld der Betrachter*innen einnehmenden Leinwand auf gleichmäßig leuchtend rotem Grund. Das leicht chaotisch erscheinende, aber regelmäßig aufgebaute Muster ist unterlegt mit einer zweiten, gegenläufig angeordneten Abfolge von unscheinbareren Punkten, die in der Form das Motiv mit seiner abgetönten rötlichen Färbung jedoch in den Hintergrund aufnimmt. Aus einfachsten Mitteln entsteht eine illusionistische, aber abstrakte Tiefe. 1965 war Nixe’s Mate in The Responsive Eye im Museum of Modern Art, New York, zu sehen, einer Ausstellung, die für den Durchbruch der Op Art zentral war.