Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
mumok Perspektiven
Mapping the 60s
mumok Perspektiven
mumok Perspektiven ist ein neues, partizipativ gestaltetes, digitales Begleitprogramm zur Ausstellung Mapping the 60s. Es erweitert die Kommunikationsräume und bereichert die vielstimmige Vermittlungspraxis.
Die Ausstellung Mapping the 60s untersucht, wie gesellschaftspolitische Bewegungen des 21. Jahrhunderts ihre Wurzeln in den 1960er-Jahren haben. So basieren Black Lives Matter oder #MeToo auf den antirassistischen und feministischen Kämpfen dieser Zeit. Auch heutige Debatten über Krieg, Mediatisierung, Technisierung, Konsum und Kapitalismus greifen Themen auf, die damals erstmals sichtbar wurden.
Die 1960er-Jahre, besonders die Ereignisse um 1968, prägten nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Kulturpolitik. In Wien wurde 1962 das Museum des 20. Jahrhunderts gegründet, die Vorläuferinstitution des mumok. Die Sammlung des mumok mit Schwerpunkten Pop Art, Nouveau Réalisme, Fluxus, Wiener Aktionismus, Performancekunst, Konzeptkunst und Minimal Art geht auf diese Zeit zurück. Auch aktuelle Fragen zur Aufarbeitung und Vermittlung von Kunstgeschichte führen oft zu den Debatten der 1960er-Jahre. Diese Themen sind lebendig, vielschichtig und eröffnen neue Wege des Austauschs.
Die direkte Vermittlung zwischen Besucher*innen und den Werken verlassend, stellt Ihnen mumok Perspektiven verschiedene Stimmen zur Seite. So wie die Kunstwerke lebendig und vielfältig sind, sind es die aufgenommenen Stimmen in Ihrem Ohr, mit denen Sie ganz privat durch die Ausstellung wandern. Nie als referenzielle Erklärungen gedacht, sollen sie die Auseinandersetzung mit den Inhalten der Ausstellung menschlich vertiefen.
Der Ausstellungsraum ist ein sozialer Interaktionsraum, der nicht von einer einzigen Sichtweise dominiert werden sollte. Fernab der künstlichen Zweiteilung des Erklärens und Verstehens sollen Sie als Besucher*in nicht mehr allein, sondern gewissermaßen mit neugewonnen Freund*innen über die Kunstwerke in Kontakt treten. Texte von Dominikus Müller, gesprochen von mumok Mitarbeiter*innen, eröffnen neue Perspektiven auf die lebendige Geschichte, die in jedem Werk steckt. Entdecken Sie die Ausstellung Mapping the 60s mit unserem begleitenden Audioangebot – direkt und im Dialog mit den Stimmen des mumok.
Gemeinsam neue Perspektiven entdecken
Das mumok versteht sich als lebendiger Ort der Begegnung und des Austauschs im öffentlichen Raum. Mit der Ausstellung Mapping the 60s eröffnet das Museum neue Sichtweisen. Kunst, Geschichte und Gegenwart treten dabei in einen Dialog – mit den Besucher*innen und untereinander.
Ein besonderes Format ist Feministisch betrachtet, gestaltet von der Kunstvermittlerin und Künstlerin Mikki Muhr. Bei einem Rundgang durch Mapping the 60s diskutieren die Teilnehmenden, wie soziale und politische Rahmenbedingungen das Produzieren und Ausstellen von Kunst in den 1960er-Jahren prägten. In dieser Zeit entwickelten Künstler*innen Strategien und Ästhetiken, um in, trotz und gegen ein von Patriarchat, Sexismus, Rassismus und Heteronormativität dominiertes Kunstfeld zu arbeiten. Werke von VALIE EXPORT, Jo Baer, Corita Kent, Alison Knowles und Yoko Ono bilden den Ausgangspunkt für eine kritische Auseinandersetzung mit den Ausstellungs- und Sammlungspolitiken, die in Mapping the 60s sichtbar gemacht werden.
Darüber hinaus laden die Kurator*innenführungen zu tieferen Einblicken ein. Dort bieten die Ausstellungskurator*innen Manuela Ammer, Marianne Dobner, Heike Eipeldauer, Naoko Kaltschmidt, Matthias Michalka und Franz Thalmair Einblicke in ihre unterschiedlichen kuratorischen Schwerpunkte. Marianne Dobner beleuchtet beispielsweise in ihrer Führung durch Ebene -3 die Sammlungsgeschichte des mumok in der Zeit seines ersten Direktors Werner Hofmann. Dabei legt sie ihr Augenmerk auf das eklatante Fehlen weiblicher Positionen während dieser Zeit.
Zusätzlich gibt es regelmäßig Rundgänge durch die Ausstellung, die die wichtigsten Exponate und Themen näherbringen. Sie richten sich an alle, die sich eine Einführung in die gesellschaftspolitischen und kunsthistorischen Ereignisse der 1960er-Jahre und deren Einfluss auf die zeitgenössische Kunst wünschen.
Ausstellungen sind mehr als bloße Präsentationen von Kunstwerken, sie sind lebendige Erzählungen, die historische Kämpfe und ihre künstlerischen Ausdrucksformen reflektieren und in denen Besucher*innen gleichzeitig den Blick auf mögliche bessere Zukünfte richten. Durch das digitale Begleitprogramm sollen diese Geschichten und Biografien besonders hervorgehoben werden. Kunst ist zuallererst eine Kommunikationsform, die lebendige Geschichte bewusst werden lässt, ohne jemals nur eine Sichtweise zuzulassen.
Entdecken Sie mit uns neue Perspektiven!
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